Frühere djb-Präsidentin Ramona Pisal mit Verdienstorden ausgezeichnet

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Ramona Pisal, die dem Deutschen Juristinnenbund (djb) von 2011 bis 2017 als Präsidentin vorstand, den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Übergeben wurde der Orden am 28.09.2018 von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD).

Für gesetzliche Frauenquote in Führungspositionen gekämpft

Seit Langem und in vielen Bereichen engagierte sich Ramona Pisal ehrenamtlich, vor allem aber im djb. Von 2006 bis 2011 war sie Vorsitzende des djb-Landesverbandes Brandenburg, von 2007 bis 2011 Vizepräsidentin des Bundesverbands, von September 2011 bis September 2017 dessen Präsidentin. Zu den großen rechtspolitischen Erfolgen während ihrer Amtszeit zählt das vom BMFSFJ geförderte djb-Projekt "Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung", das die gesetzliche Quote von 30 Prozent für die Aufsichtsräte der börsennotierten und gleichzeitig voll mitbestimmten Unternehmen im Jahr 2015 maßgeblich befördert hat.

Paradigmenwechsel im Sexualstrafrecht erreicht

Erfolgreich kämpfte sie auch im Namen des djb mit dem Bündnis "Nein heißt Nein" für den Paradigmenwechsel im Strafrecht: Seit Juli 2016 sind sexuelle Handlungen gegen den erkennbaren Willen einer Person strafbar. Aktuell ist Ramona Pisal als vorangegangene Präsidentin ("Past President") Mitglied des Präsidiums des djb mit beratender Stimme.

Kurzbiografie 

Ramona Pisal wurde nach dem Zweiten Staatsexamen zunächst als Rechtsanwältin am Landgericht Köln zugelassen und trat anschließend in den richterlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen ein. Es folgte die Ernennung zur Richterin am Amtsgericht und 1994 ihre Abordnung an das Amtsgericht Potsdam. Nach der Abordnung an das Brandenburgische Oberlandesgericht 1996 wurde sie in den richterlichen Dienst des Landes Brandenburg versetzt und 1997 zur Richterin am Oberlandesgericht Brandenburg ernannt,und  2006 zur deren Vorsitzenden Richterin. Von 1999 bis 2009 war sie Pressesprecherin des Oberlandesgerichts. Von 2001 bis 2016 hatte sie außerdem das Amt der Gleichstellungsbeauftragten inne. Ende 2016 erfolgte ihre Ernennung zur Präsidentin des Landgerichts Cottbus.

Redaktion beck-aktuell, 2. Oktober 2018.

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