Alter bisher Hauptstreitpunkt zwischen Gewerkschaften und Regierung
Das Alter ist bisher der Hauptstreitpunkt zwischen den Gewerkschaften und der Regierung gewesen. Die gemäßigte Gewerkschaft CFDT begrüßte den Schritt. Dieser zeige den Willen der Regierung, einen Kompromiss zu finden, erklärte die Gewerkschaft in einer Mitteilung. CFDT will demnach die Diskussionen in dem neuen vorgeschlagenen Rahmen fortsetzen.
Verkehrsstreik geht dennoch weiter
In dem Schreiben an die Gewerkschaften sprach sich Philippe zudem für eine Konferenz zur dauerhaften Finanzierung des Rentensystems aus. Dieser Vorschlag war von der Gewerkschaft CFDT gekommen. Ein sofortiges Ende des seit 05.12.2019 dauernden Streiks im Pariser Nahverkehr und dem Fernverkehr im ganzen Land bedeutete das Zugeständnis der Regierung zunächst aber nicht. Die Pariser Verkehrsbetriebe teilten mit, dass es am 12.01.2020 weiterhin zu Störungen kommen werde.
Chef der Gewerkschaft CGT lehnt Reform als Ganzes ab
Das gesetzliche Renteneintrittsalter liegt in Frankreich bei 62 Jahren und soll durch die Reform auch nicht verändert werden. Allerdings hätten Arbeitnehmer, die mit 62 in Rente gehen, nach den Plänen mit Abschlägen rechnen müssen. CFDT-Gewerkschaftschef Laurent Berger hatte die Regelung wiederholt "ungerecht" genannt. Der Chef der Hardliner-Gewerkschaft CGT, Philippe Martinez, machte am 10.01.2020 nach einem Treffen mit Philippe deutlich, dass er die Reform als Ganzes weiterhin ablehnt.
Rentner befürchten Aus für Sonderrechte und Privilegien
Mit der Reform soll für die Rente ein universelles Punktesystem ähnlich wie in Deutschland eingeführt werden. Damit würde die Zersplitterung in mehr als 40 Rentenkassen enden. Viele Berufsgruppen fürchten allerdings ein Aus für Sonderrechte und Privilegien. Die Regierung war ihnen bereits mit sehr langen Übergangsfristen entgegengekommen.
Erneut Demonstrationen gegen Rentenreform
In Paris und weiteren Städten kam es am 11.01.2020 erneut zu Demonstrationen gegen das Rentenvorhaben. In der Hauptstadt gingen Medienberichten zufolge mehrere Zehntausend Menschen auf die Straßen.