Schutz vor Hitze insbesondere durch (städte-)bauliche Maßnahmen
Der globale Klimawandel habe auch Auswirkungen auf die Arbeitswelt und stelle besondere Anforderungen an den Arbeitsschutz. Ein wärmeres Klima führe zu erhöhter Hitze- und solarer UV-Belastung vor allem für Beschäftigte im Freien. Infektionskrankheiten (insbesondere Vektor übertragbare Krankheiten) und invasive Arten mit Allergenen pflanzlicher und tierischer Herkunft könnten neu oder vermehrt auftreten. Was den Risikofaktor Hitze anbetreffe, seien Aufklärungsmaßnahmen ein wichtiges Mittel. Dabei müssten Studien die aktuelle Verteilung der Beschäftigten hinsichtlich Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen und sowohl Maßnahmen im Arbeitskontext als auch Gestaltungsmöglichkeiten im Arbeitsumfeld berücksichtigen. Laut Bericht seien primär bauliche Maßnahmen des sommerlichen Wärmeschutzes (inklusive äußerer Verschattung/Blendschutz), energieeffiziente/regenerative Kühltechniken und geeignete städtebauliche Maßnahmen (wie Begrünung von Fassaden und Freiflächen) zum Schutz vor Hitze anzuwenden.
Forschungsbedarf bei UV-Strahlung, invasive Arten konsequent bekämpfen
Hinsichtlich des zweiten Faktors sei die kontinuierliche Erfassung und Analyse von solarer UV-Strahlung, stratosphärischem Ozongehalt und von Luftschadstoffen erforderlich. Forschungsbedarf bestehe unter anderem hinsichtlich der Dosis-Wirkungs-Beziehungen, zu relevanten Aktionsspektren oder zu den Folgen intermittierender UV-Exposition. Was Infektionskrankheiten angehe, böten die derzeit geltenden Arbeitsschutzmaßnahmen Beschäftigten einen ausreichenden Schutz vor Mikroorganismen und Krankheit hervorrufenden Erregern. Eine Anpassung der Technischen Regeln und Handlungsempfehlungen bei neu auftretenden Erregern oder Situationen müsse schnell geschehen. In Bezug auf den vierten Risikofaktor müssten die Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch pflanzliche und tierische Toxine als Problem anerkannt und Maßnahmen konsequent umgesetzt werden. Hierzu zählten das Monitoring und die Bekämpfung invasiver Arten. Bei der Pflanzung neuer Arten empfehle es sich, auf das allergene Potential zu achten.