FIU: Re­kord bei Geld­wä­sche-Ver­dachts­fäl­len in Deutsch­land

Die Zahl der Ver­dachts­fäl­le auf Geld­wä­sche und Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zie­rung in Deutsch­land ist stark ge­stie­gen. Das geht aus dem Jah­res­be­richt der Fi­nan­ci­al In­tel­li­gence Unit (FIU) für 2019 her­vor, wie der Ber­li­ner "Ta­ges­spie­gel" be­rich­tet. Die Zahl der Mel­dun­gen habe sich bin­nen Jah­res­frist um fast 50% auf 114.914 er­höht.

FIU: Im­mo­bi­li­en­markt ex­trem an­fäl­lig

Die FIU hatte be­reits in ihrem Jah­res­be­richt 2018 eine "ex­tre­me An­fäl­lig­keit“ des Im­mo­bi­li­en­mark­tes für du­bio­se Ge­schäf­te be­klagt - und große Pro­ble­me, Kri­mi­nel­len hier auf die Schli­che zu kom­men. Seit Jah­ren gibt es immer wie­der Hin­wei­se dar­auf, dass der Im­mo­bi­li­en­sek­tor ein Ein­falls­tor auch für kri­mi­nel­le Clans ist, um über den Kauf von Im­mo­bi­li­en Gel­der zu wa­schen.

Ver­fol­gungs­kul­tur bei Geld­wä­sche nicht hoch ent­wi­ckelt

"Ein Pro­blem für uns ist, dass die Ver­fol­gungs­kul­tur bei Geld­wä­sche in Deutsch­land tra­di­tio­nell nicht hoch ent­wi­ckelt ist!, sagte FIU-Chef Chris­tof Schul­te dem "Ta­ges­spie­gel“. Von den Mel­dun­gen ent­fie­len 98% auf den Fi­nanz­sek­tor, vor allem Ban­ken und Fi­nanz­dienst­leis­ter. Al­ler­dings er­höh­te sich die Zahl der Mel­dun­gen aus dem "Nicht­fi­nanz­sek­tor“ von knapp 600 auf mehr als 1.500. Dar­un­ter fal­len neben No­ta­ren, Im­mo­bi­li­en­mak­lern und An­wäl­ten auch die Ver­an­stal­ter von Glücks­spie­len.

Auf­ga­ben der FIU

Die FIU mit Sitz in Köln ist die Anti-Geld­wä­sche-Ein­heit des Bun­des und ge­hört zum deut­schen Zoll. Sie küm­mert sich unter an­de­rem darum, Geld­wä­sche und Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zie­rung zu ver­hin­dern, auf­zu­de­cken und deren Un­ter­stüt­zung zu be­kämp­fen.

Redaktion beck-aktuell, 18. August 2020 (dpa).

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