FDP, Grüne und Linke zie­hen wegen Wahl­rechts­re­form vor das BVerfG

Die Wahl­rechts­re­form von CDU/CSU und SPD wird zum Fall für das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt. FDP, Grüne und Linke wol­len gegen die Re­form eine abs­trak­te Nor­men­kon­trol­le an­stren­gen. Das neue Wahl­recht weise so schwe­re Män­gel auf, dass die Ver­fas­sung ver­letzt werde, sagte der Erste Par­la­men­ta­ri­sche Ge­schäfts­füh­rer der FDP-Bun­des­tags­frak­ti­on, Marco Busch­mann. Die Re­form habe ihr Ziel nicht er­reicht, sei schlecht ge­macht ver­let­ze die Ver­fas­sung.

Über­prü­fung der Ver­ein­bar­keit mit dem Grund­ge­setz

Mit der abs­trak­ten Nor­men­kon­trol­le nach Art. 93 Abs. 1 Nr. 2 GG, §§ 13 Nr. 6, 76 ff. BVerf­GG kön­nen sämt­li­che Nor­men des Bun­des- oder Lan­des­rechts auf ihre Ver­ein­bar­keit mit dem Grund­ge­setz ge­prüft wer­den. Ein An­trag kann von der Bun­des­re­gie­rung, einer Lan­des­re­gie­rung oder einem Vier­tel der Mit­glie­der des Bun­des­ta­ges ge­stellt wer­den.

Kri­tik: Re­form kann an­ge­streb­te Ver­klei­ne­rung des Par­la­ments nicht er­rei­chen

Nach sorg­fäl­ti­ger Prü­fung sei man zu dem Er­geb­nis ge­kom­men, dass die Än­de­rung des Wahl­rechts ver­fas­sungs­recht­lich nicht halt­bar ist, so der rechts­po­li­ti­sche Spre­cher der Links­frak­ti­on, Fried­rich Straet­manns. Die Erste Par­la­men­ta­ri­sche Ge­schäfts­füh­re­rin der Grü­nen, Brit­ta Haßel­mann, be­ton­te, im Wahl­recht müsse Nor­men­klar­heit herr­schen. Es müsse trans­pa­rent und nach­voll­zieh­bar sein, auf wel­chem Weg ein Wahl­er­geb­nis zu­stan­de ge­kom­men ist. Die Re­form sei nach An­sicht der Op­po­si­ti­on völ­lig un­taug­lich, um die an­ge­streb­te Ver­klei­ne­rung des auf 709 Ab­ge­ord­ne­te an­ge­wach­se­nen Par­la­ments zu er­rei­chen. 

Redaktion beck-aktuell, 27. November 2020 (dpa).

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