Mutter erdrosselte ihr Neugeborenes
Die junge Frau hatte nach Angaben des Gerichts in der Nacht auf den 19.04.2021 in ihrem Zimmer in der elterlichen Wohnung eine "lebende und lebensfähige" Tochter zur Welt gebracht. Weil sie die Geburt vor ihren nebenan schlafenden Eltern habe geheim halten wollen, sei sie während der Geburt "gänzlich stumm" geblieben, hatte sie angegeben. Als das Neugeborene "Töne" von sich gegeben habe, habe sie es mit Schlägen ruhigstellen wollen. Das Mädchen habe aber weiter Laute von sich gegeben, woraufhin sie es erdrosselt habe. Den Leichnam versteckte die Angeklagte eingewickelt in einem Kapuzenpulli im Bettkasten.
Gericht nahm minder schweren Fall an
Unter anderem aufgrund der psychischen Ausnahmesituation, in der sich die 22-Jährige wegen der geheim gehaltenen Schwangerschaft und aus Angst vor ihrem "dominanten" und zu "aggressivem Verhalten neigenden Vater" befunden habe, nahm das Gericht einen minder schweren Fall des Totschlags an. Das Gericht blieb mit seinem Urteil deutlich unter den von der Anklage geforderten achteinhalb Jahren Haft. Die Staatsanwaltschaft will in Revision gehen.