Asylbewerber fordern bessere Unterkunft – Hasstiraden von Bürgern auf AfD-Facebookseite
Damals hatten afrikanische Asylbewerber im Deggendorfer
Transitzentrum bei mehrtägigen Protesten – einschließlich eines
Hungerstreiks – eine bessere Unterbringung gefordert. Die örtliche
AfD zeigte einen Livestream der Proteste auf ihrer Facebook-Seite,
auf der anschließend zahlreiche Bürger Wut und Hass freien Lauf
ließen – bis hin zu Forderungen, die Asylbewerber zu vergasen oder
ins Konzentrationslager Auschwitz zu schicken.
Zwei Strafbefehle beantragt – weitere Verfahren laufen noch
In zwei Fällen haben die Ermittler bereits Strafbefehle beim
Amtsgericht beantragt, ein drittes Verfahren wurde eingestellt, weil
der Beschuldigte zwischenzeitlich gestorben ist. "Im Übrigen laufen
die Ermittlungen noch", erklärte ein Sprecher der Behörde am 05.10.2018 auf Anfrage. Bei örtlichen AfD-Funktionären prüft die
Staatsanwaltschaft im Rahmen von Vorermittlungen, ob es den Verdacht
strafbaren Verhaltens gibt.
AfD-Kreisvorsitzende weist Vorwurf bewussten Provozierens der Hasskommentare von sich
AfD-Kreisvorsitzende in Deggendorf ist die stellvertretende
Landesvorsitzende Katrin Ebner-Steiner, die bei der Landtagswahl auf
Platz eins der niederbayerischen AfD-Liste kandidiert und nach den
aktuellen Umfragewerten sicher in den Landtag einziehen wird.
Ebner-Steiner hat in der Vergangenheit den Vorwurf zurückgewiesen,
die AfD habe die Hasskommentare bewusst organisiert.
Redaktion beck-aktuell, 8. Oktober 2018 (dpa).