Grand Jury sah Handeln der Polizisten gerechtfertigt
In den USA gibt es seit langem Debatten über maßlose Polizeigewalt insbesondere gegen Schwarze. Mit dem Fall Jayland Walker war nun eine Grand Jury aus Geschworenen befasst, die in einem nicht öffentlichen Verfahren darüber entschieden, ob die von der Staatsanwaltschaft vorgebrachten Fakten eine Anklage rechtfertigten. "Die Grand Jury - neun Bürgerinnen und Bürger aus Summit County - kam zu dem Schluss, dass das Handeln der Beamten gerechtfertigt war", teilte Staatsanwalt Dave Yost mit. Die Prüfung habe wegen der Menge der vorgelegten Beweise mehr als eine Woche gedauert, deutlich länger als üblich. Er habe damit angefangen, das Beweismaterial online zu veröffentlichen, um in einem schwierigen Fall mit Beteiligung der Polizei möglichst viel Transparenz zu schaffen. Ein Strafprozess werde zwar nicht zustande kommen, es könne aber sein, dass Walkers Angehörige noch per Zivilklage Entschädigung fordern, so Yost.
Tod im Kugelhagel bei Verfolgungsjagd
Der Tod Walkers am 27. Juni 2022 hatte landesweit Bestürzung ausgelöst. Bei der Autopsie wurden an der Leiche 46 Ein- und Streifschusswunden gefunden, 26 Projektile steckten noch im Körper fest. Festgehalten wurden Verletzungen an Herz, Lunge, Leber, Milz, linker Niere, Darm und mehreren Rippen. Walkers Familie sprach von brutaler und sinnloser Polizeigewalt, in Akron löste der Vorfall Proteste aus. Laut Polizei sollte Walker bei einer Verkehrskontrolle angehalten werden, er sei aber weitergefahren. Während der anschließenden Verfolgungsjagd habe Walker dann einen Schuss aus dem fahrenden Auto abgegeben, sagte Staatsanwalt Yost. Schließlich habe er, mit Skimaske auf dem Kopf, die Flucht zu Fuß fortgesetzt. Die Beamten hätten zunächst erfolglos versucht, ihn mit Elektroschockern zu stoppen, hieß es. Auf einem Parkplatz sei der Verdächtige dann stehengeblieben und habe sich den Polizisten zugewandt. "Da die Beamten aber nicht wussten, dass Walker seine Waffe im Auto gelassen hatte, glaubten sie, dass er wieder auf sie schießen würde", sagte Yost. Deshalb hätten sie dann auf ihn geschossen.