Zielsetzung: Mehr Angebote für Schwangere
Das Gesetz trat am 01.05.2014 mit dem Ziel in Kraft, die Angebote zur Unterstützung von Schwangeren auszubauen. “Durch die gut zugänglichen Angebote erreichen wir viele Frauen, die sonst den Weg in die Beratungsstellen vielleicht nicht gefunden hätten”, betonte Bundesfrauenministerin Katarina Barley (SPD) bei der Vorstellung des Berichts. Vor allem das Hilfetelefon "Schwangere in Not" und die Online-Angebote erleichterten vielen den Schritt in die Beratung, erklärte die Ministerin. Dank des stark forcierten Ausbaus der Hilfen werde das Hilfesystem gut angenommen. "Und ich freue mich, dass sich 60% der Frauen, die wir erreicht haben, für eine Lösung im Sinne des Kindes entschieden haben“, so Barley weiter.
Wege und Unterstützungsangebote ausloten
Über 16.000 Gespräche seien seit Mai 2014 durch qualifizierte Beraterinnen des Hilfetelefons mit schwangeren Frauen in Not und deren Umfeld geführt worden. "Gemeinsam mit den Frauen loten wir aus, welche Wege es gibt und welche Unterstützung sie brauchen, wenn sie nicht mehr weiter wissen", erklärt die Leiterin des Hilfetelefons, Petra Söchting. "Und wir ermutigen die Frauen, eine Schwangerschaftsberatungsstelle vor Ort aufzusuchen, damit sie im persönlichen Kontakt einen Ausweg aus der Krise finden."
Beratung auch zur vertraulichen Geburt
Neben dem Hilfeangebot bietet das Gesetz Frauen, die auch nach umfassender Beratung ihre Anonymität nicht aufgeben möchten, mit der vertraulichen Geburt eine rechtssichere Alternative. Vertrauliche Geburt bedeutet: Die Mutter bleibt anonym, ihre Identität wird aber in einem sicher aufbewahrten Herkunftsnachweis festgehalten. So kann das Kind seine Abstammung erfahren, wenn es 16 Jahre alt ist. "“Das ist eine gute Lösung für Mutter und Kind. Beide werden bei der Geburt medizinisch betreut und das Kind kann später erfahren, woher es kommt", erklärte die Familienministerin. Und Jörn Sommer, Sozialwissenschaftler und Leiter der Evaluationsstudie, ergänzte: "Viele der Schwangeren, die ihre Schwanger- und Mutterschaft geheim halten wollen, nutzten die vertrauliche Geburt als Alternative zur anonymen Form der Kindsabgabe.”