Europaweite Ermittlungen decken Millionenbetrug um Mehrwertsteuer auf

Ermittler der Europäischen Staatsanwaltschaft in Hamburg haben in europaweiter Zusammenarbeit einen mutmaßlichen Mehrwertsteuerbetrug in Millionenhöhe aufgedeckt. Bei 59 Durchsuchungen in insgesamt acht Ländern habe man einen der mutmaßlich führenden Köpfe hinter dem Geschehen festgenommen.

Die mutmaßliche Tätergruppe wird verdächtigt, einen Millionenbetrug durch ein Mehrwertsteuer-Karussell durchzuführen. Die Verdächtigen gründeten den Ermittlungen zufolge Unternehmen in verschiedenen Ländern, wovon manche verschwunden seien, ohne Steuern zu zahlen. Anschließend forderten andere Unternehmen in der Betrugskette zu Unrecht Steuern von Behörden zurück. Dadurch soll ein Schaden von geschätzt 85 Millionen Euro entstanden sein.

An den Ermittlungen waren den Angaben zufolge Steuerfahnder aus Nürnberg, Hamburg, Oldenburg, Braunschweig und Konstanz sowie das Landeskriminalamt Düsseldorf und die Polizeipräsidien Dortmund und Düsseldorf beteiligt. So soll ein als mutmaßlicher Komplize verdächtigter Manager eines Unternehmens in Dortmund die Hauptverdächtigen unterstützt haben. Zur Gesamtzahl der Verdächtigen machten die Ermittler keine Angaben.

Auch in Dänemark, Frankreich, Ungarn, Litauen, den Niederlanden, Schweden und der Schweiz wurde unter dem Codenamen "Goliath" ermittelt. Dabei seien 1.800 Airpods, Bargeld, zwei Luxusautos und eine Luxusuhr beschlagnahmt worden.

Redaktion beck-aktuell, bw, 27. November 2023 (dpa).