Eu­ro­pa­par­la­ment legt Stand­punk­te zu di­gi­ta­len Diens­ten vor

Das EU-Par­la­ment hat eine ef­fek­ti­ve­re Be­kämp­fung il­le­ga­ler On­line-In­hal­te ge­for­dert. Dafür müsse ein ge­nau­er Rechts­rah­men ge­schaf­fen wer­den, um On­line-Platt­for­men auch klare Vor­ga­ben geben zu kön­nen, hieß es in einem am 20.10.2020 ver­ab­schie­de­ten Be­richt zum Di­gi­tal Ser­vices Act. Il­le­ga­le In­hal­te im In­ter­net und Straf­ta­ten, die da­durch er­mög­licht wür­den, müss­ten ge­nau­so schwer be­straft wer­den wie in der Off­line-Welt.

Klar de­fi­nier­te Ver­fah­rens­re­geln er­for­der­lich

Das Eu­ro­pa­par­la­ment legte mit der Ab­stim­mung zu meh­re­ren Be­rich­ten seine Stand­punk­te für das Ge­set­zes­pa­ket dar. Der SPD-Ab­ge­ord­ne­te Tiemo Wöl­ken be­grü­ß­te die Ent­schei­dung des Par­la­ments. "Beim Um­gang mit il­le­ga­len In­hal­ten müs­sen klar de­fi­nier­te Ver­fah­rens­re­geln gel­ten. An­sons­ten lö­schen pri­va­te Un­ter­neh­men nach ei­ge­nem Er­mes­sen und be­schnei­den so die Mei­nungs­frei­heit der Nut­ze­rin­nen und Nut­zer ohne de­mo­kra­ti­sche Kon­trol­le", er­klär­te Wöl­ken.

Au­to­ma­ti­sche Fil­te­rung nicht immer beste Lö­sung

Eine au­to­ma­ti­sche Fil­te­rung der In­hal­te sei dabei nicht immer die beste Lö­sung, merk­ten die EU-Par­la­men­ta­ri­er an. Diese könn­te dazu füh­ren, dass auch le­ga­le In­hal­te her­aus­ge­fil­tert wür­den. Das Eu­ro­pa­par­la­ment stel­le mit sei­ner Zu­stim­mung zu dem Be­richt klar, dass es kei­nen Zwang zu Upload­fil­tern geben dürfe, sagte der FDP-Eu­ro­pa­po­li­ti­ker Mo­ritz Kör­ner. "Mit die­ser Ab­stim­mung eman­zi­piert sich das 2019 ge­wähl­te Par­la­ment er­folg­reich von der be­dau­erns­wer­ten Ar­ti­kel-13-Ur­he­ber­rechts­ab­stim­mung des EPs in der ver­gan­ge­nen Le­gis­la­tur­pe­ri­ode", so Kör­ner.

Trans­pa­ren­te­re On­line-Markt­plät­ze und we­ni­ger ge­ziel­te Wer­bung

In einem wei­te­ren an­ge­nom­me­nen Be­richt for­der­ten die EU-Ab­ge­ord­ne­ten, dass On­line-Markt­plät­ze ge­setz­lich zu mehr Trans­pa­renz ver­pflich­tet wer­den sol­len. Die Ab­ge­ord­ne­ten ver­lang­ten auch, dass die Nut­zer mehr Kon­trol­le be­kom­men über das, was sie on­line sehen, und dass es we­ni­ger ge­ziel­te Wer­bung geben solle. Die EU-Kom­mis­si­on hat ihren Ge­set­zes­vor­schlag für die di­gi­ta­len Diens­te für Ende 2020 an­ge­kün­digt.

Redaktion beck-aktuell, 21. Oktober 2020 (dpa).

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