Warnung vor zu wenig Kontrolle bei Verwendung von EU-Corona-Milliarden

Prüfer des Europäischen Rechnungshofes warnen vor mangelnder Kontrolle aus Brüssel bei der Verwendung von Geldern aus dem milliardenschweren EU-Corona-Aufbaufonds. Der Kommission fehlten wichtige Informationen, ob die Mittel im Einklang mit nationalen und EU-Vorgaben eingesetzt würden. Sie müsse sich auf die Angaben der EU-Länder verlassen und verfüge kaum über selbst ermittelte Informationen zur Durchführung nationaler Kontrollen.

Rechnungshof moniert mangelnde Kontrolle

Die EU-Kommission will dem Rechnungshof zufolge in den kommenden Jahren zwar prüfen, ob die von den EU-Ländern durchgeführten Kontrollen angemessen sind, um etwa Betrug und Korruption zu verhindern. Es sei aber nicht geplant, zu untersuchen, wie die Staaten prüften, ob mit Corona-Geldern finanzierte Projekte im Einklang mit EU-Vorschriften stünden. Um die Mittel im Rahmen des Fonds in Anspruch nehmen zu können, müssen die EU-Länder zunächst nationale Aufbaupläne vorlegen. Dabei müssen sie aufführen, welche Reformen und Investitionen sie bis Ende 2026 umsetzen wollen.

Verstöße in EU-Investitionsprogrammen weit verbreitet

Zudem weisen die Prüfer darauf hin, dass Verstöße gegen Vorschriften bereits in anderen EU-Investitionsprogrammen weit verbreitet seien. Daher müsse die Kommission Lösungen finden, um den richtigen Einsatz der Gelder zu gewährleisten. Das Aufbauprogramm "Next Generation EU" mit einem Umfang von mehr als 800 Milliarden Euro soll den EU-Staaten helfen, nach der Pandemie wieder auf die Beine zu kommen. Dafür macht die EU-Kommission erstmals im großen Stil Schulden.

Redaktion beck-aktuell, 9. März 2023 (dpa).