Gefährdung der öffentlichen Sicherheit befürchtet
Frontex hatte argumentiert, eine Informationsfreigabe würde die öffentliche Sicherheit gefährden. Schleuser und Kriminelle könnten zusätzliche Angaben zu den patrouillierenden Schiffen missbrauchen, die Boote orten und damit die Grenzüberwachung umgehen. Die Richter folgten dieser Argumentation. Zum Zeitpunkt der Informationsanfrage durch die Journalisten lief die Operation "Triton" dem Gericht zufolge noch.
Journalist pocht auf Transparenzpflichten
Der Berliner Journalist und Kläger, Arne Semsrott, kündigte eine mögliche Berufung gegen das Urteil vor dem höherrangigen Europäischen Gerichtshof an. "Es ist nicht nachvollziehbar, warum Frontex noch nicht einmal die Namen ihrer Schiffe im Mittelmeer preisgeben muss, obwohl sie das auf Twitter selbst schon getan hat", erklärte er. Frontex habe eine besondere menschenrechtliche Verantwortung, daraus müssten Transparenzpflichten erwachsen.
Unterstützung der Länder an Europas Außengrenzen
Frontex hat seinen Hauptsitz in Warschau und wurde 2004 gegründet. Die Agentur analysiert unter anderem Migrationsbewegungen und unterstützt Länder an Europas Außengrenzen wie Italien oder Griechenland mit technischer Ausrüstung und Experten beim Grenzmanagement. Über die Operation "Triton" wurde Italien etwa bei der Grenzkontrolle sowie bei Such- und Rettungseinsätzen unterstützt.