EU-Parlament verurteilt Gewalt gegen Umweltschützer in Brasilien

Das Europäische Parlament hat die zunehmende Gewalt gegen Umweltschützer, Menschenrechtler, Indigene und Journalisten in Brasilien angeprangert. Man bedauere auch die anhaltende aggressive Rhetorik von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro, heißt es in der Resolution. Die Abgeordneten fordern die brasilianischen Behörden auf, sofort Maßnahmen zu ergreifen, um Menschenrechtsverletzungen zu verhindern und Aktivisten zu schützen.

Indigenen-Experte und Journalist erschossen

Die angespannte Lage für Journalistinnen und Journalisten, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Indigene war in den vergangenen Wochen vermehrt in den Schlagzeilen. So verschwanden beispielsweise der brasilianische Indigenen-Experte Bruno Pereira und der britische Journalist Dom Phillips bei einer Reise in das Javari-Tal im Westen Brasiliens Anfang Juni. Knapp zwei Wochen später teilte die Bundespolizei mit, ihre Leichen seien identifiziert worden. Den Angaben zufolge wurden sie erschossen. Nach Ansicht des Indigenen-Verbands Apib waren Pereira und Phillips einer mächtigen Verbrechergruppe in die Quere gekommen.

Abgeordnete: Gewalttaten nehmen seit Amtsübernahme von Bolsonaro zu

"Die Morde an Dom Phillips und Bruno Pereira sind schrecklich und leider kein Einzelfall", kommentierte Anna Cavazzini, Grüne Verhandlungsführerin für die Resolution. Es gebe einen Zusammenhang zwischen der Zunahme an Gewalttaten und dem Beginn der Amtszeit von Bolsonaro. Dieser kürze Gelder von wichtigen Behörden und weiche die Umweltgesetze auf. Die für die Liberalen an der Resolution beteiligte FPD-Abgeordnete Svenja Hahn betonte, dass der Schutz von Aktivistinnen und Aktivisten und Indigenen auch beim Mercosur-Handelsabkommen thematisiert werden sollte.

Miriam Montag, 8. Juli 2022 (dpa).