EU-Par­la­ment stimmt mit knap­per Mehr­heit für Na­tur­schutz­ge­setz

Das Eu­ro­pa­par­la­ment hat sich für ein hef­tig um­strit­te­nes Na­tur­schutz­ge­setz für die Eu­ro­päi­sche Union aus­ge­spro­chen. Nach wo­chen­lan­gen De­bat­ten stimm­ten die Ab­ge­ord­ne­ten in Straßburg am Mitt­woch mit knap­per Mehr­heit für das Pro­jekt. Dies gab Par­la­ments­prä­si­den­tin Ro­ber­ta Met­so­la be­kannt. Damit könn­te das Vor­ha­ben – ein wich­ti­ger Bau­stein der EU-Um­welt­po­li­tik – noch vor den Eu­ro­pa­wah­len im kom­men­den Jahr ver­ab­schie­det wer­den.

Si­cher ist dies aber nicht. Vor allem die Christ­de­mo­kra­ten lie­fen gegen das Vor­ha­ben Sturm. Nach Plä­nen der EU-Kom­mis­si­on soll es bis 2030 für min­des­tens 20% der Land- und Mee­res­ge­bie­te der EU so­ge­nann­te Wie­der­her­stel­lungs­maß­nah­men geben. Kon­kret geht es bei­spiels­wei­se um die Wie­der­auf­fors­tung von Wäl­dern, die Be­grü­nung von Städ­ten sowie um die Re­na­tu­rie­rung von Moo­ren, die tro­cken­ge­legt wur­den.

Die Christ­de­mo­kra­ten un­ter­stüt­zen die Sorge gro­ßer Bau­ern­ver­bän­de, dass Land­wir­te durch die Vor­ga­ben zu sehr ein­ge­schränkt wer­den könn­ten. Für das so­ge­nann­te Ge­setz zur Wie­der­her­stel­lung der Natur spra­chen sich da­ge­gen zahl­rei­che große Un­ter­neh­men wie Ikea und H&M sowie auch Le­bens­mit­tel­kon­zer­ne wie Uni­le­ver und Nest­lé aus. Zudem war­ben Um­welt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen, Wis­sen­schaft­ler, Ver­brau­cher­schüt­zer und auch ei­ni­ge Bau­ern­or­ga­ni­sa­tio­nen dafür.

Ver­hand­lun­gen mit EU-Staa­ten kön­nen be­gin­nen

Mit der Zu­stim­mung des Par­la­ments kön­nen nun die Ver­hand­lun­gen mit den eben­falls be­tei­lig­ten EU-Staa­ten be­gin­nen. Diese hat­ten sich vor gut drei Wo­chen auf eine Po­si­ti­on zu dem Vor­ha­ben ver­stän­digt. Nun muss noch ein end­gül­ti­ger Kom­pro­miss ge­fun­den wer­den, damit die neuen Vor­ga­ben in Kraft tre­ten kön­nen. Auch die rechts­na­tio­na­le ID-Frak­ti­on, der etwa die AfD an­ge­hört, an­de­re Kon­ser­va­ti­ve sowie ei­ni­ge Li­be­ra­le hat­ten sich vor der Ab­stim­mung gegen das Ge­setz aus­ge­spro­chen.

Redaktion beck-aktuell, 12. Juli 2023 (dpa).

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