Bürgerinitiative gab Anstoß
Die Forderungen des Parlaments gehen auf die Bürgerinitiative "Schluss mit der Käfighaltung" zurück. Fast 1,4 Millionen Menschen unterschrieben den Aufruf für eine artgerechtere Haltung von Nutztieren. Den Organisatoren der Initiative zufolge leben in Europa Hunderte Millionen Legehennen, Hasen, Schweine, Kälber und Enten in Käfigen. Einige Verbote zur Käfighaltung gibt es in der EU aber bereits. Reizarme Käfigbatterien für Legehennen dürfen seit bald zehn Jahren nicht mehr verwendet werden, für Kälberboxen und die Kastenhaltung von Sauen gibt es Teilverbote.
Politik und Foodwatch befürworten Initiative
EU-Vizekommissarin Stella Kyriakides sagte, die Kommission befasse sich mit den Forderungen der Initiative. Die Frage sei nicht, ob man die Ziele angehen solle, sondern wie ein Ende der Käfighaltung für bestimmte Tierarten erreicht werden könne. Matthias Wolfschmidt von der Verbraucherorganisation Foodwatch sagte, die Kommission habe die moralische Verpflichtung, die grausame Praxis endgültig zu beenden. "Es ist höchste Zeit, dass die EU für alle landwirtschaftlichen Nutztiere Haltungsbedingungen und Gesundheitsschutz per Gesetz so vorschreibt, dass wir Tiere wirklich nachhaltig schützen." Auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) begrüßte den Vorstoß. Neben einem europaweiten Verbot von Käfighaltung sei aber auch eine klare Kennzeichnung zur Haltung bei Produkten, in denen Eier verarbeitetet sind, wichtig.