EU-Kom­mis­si­on ge­neh­migt 525-Mil­lio­nen-Bei­hil­fe für Con­dor

Deutsch­land darf den Fe­ri­en­flie­ger Con­dor mit 525,3 Mil­lio­nen Euro un­ter­stüt­zen. Die Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on hat die staat­li­che Bei­hil­fe für Con­dor heute ge­neh­migt. Eine frü­he­re Ge­neh­mi­gung der EU-Be­hör­de hatte das Ge­richt der Eu­ro­päi­schen Union im Juni man­gels un­zu­rei­chen­der Be­grün­dung ge­kippt. Nun teil­te die Kom­mis­si­on mit, sie habe das Ur­teil be­rück­sich­tigt und grü­nes Licht auf Grund­la­ge einer Ana­ly­se des tat­säch­lich ent­stan­de­nen Scha­dens ge­ge­ben.

Bei­hil­fen in Form von Dar­le­hen und Ab­schrei­bun­gen

Hil­fen, die über die­sen tat­säch­lich ent­stan­de­nen Scha­den hin­aus­ge­hen, sol­len in­klu­si­ve Zin­sen zu­rück­ge­zahlt wer­den, ent­schied die Kom­mis­si­on wei­ter. Nach ihren An­ga­ben um­fasst die Bei­hil­fe 204,1 Mil­lio­nen Euro zur Ent­schä­di­gung von Con­dor für in der Co­ro­na-Pan­de­mie er­lit­te­nen Scha­den und zu­sätz­lich 321,2 Mil­lio­nen Euro, um eine Re­struk­tu­rie­rung der Air­line zu un­ter­stüt­zen. Kon­kret sieht die frisch ge­neh­mig­te Bei­hil­fe ein Dar­le­hen von 144,1 Mil­lio­nen Euro als Kom­pen­sa­ti­on für Ein­bu­ßen zwi­schen dem 17.03. und dem 31.12.2020 vor. Zudem gibt es 60 Mil­lio­nen in Form einer Ab­schrei­bung auf einen Teil der be­stehen­den Kre­di­te als Aus­gleich für Schä­den, die zwi­schen dem 01.01. und dem 31.05. die­ses Jah­res ent­stan­den sind. Dar­über hin­aus darf Deutsch­land Con­dor in Form von zwei wei­te­ren Ab­schrei­bun­gen in Höhe von 90 und 20,2 Mil­lio­nen un­ter­stüt­zen, die Teil des im Ok­to­ber 2019 ge­star­te­ten Re­struk­tu­rie­rungs­plans in Höhe von 321,2 Mil­lio­nen Euro sind.

Be­reits zwei­te Ret­tung von Con­dor

Auch wenn viele Re­gie­run­gen ihre na­tio­na­len Flug­ge­sell­schaf­ten in der Co­ro­na-Krise mit kräf­ti­gen Fi­nanz­sprit­zen vor dem Aus ret­te­ten, ist der Fall Con­dor etwas an­ders ge­la­gert: Der deut­sche Staat hatte die Air­line be­reits 2019 mit einem KfW-Kre­dit ge­ret­tet, nach­dem der da­ma­li­ge Mut­ter­kon­zern Tho­mas Cook in die Plei­te ge­rutscht war. In einem Schutz­schirm­ver­fah­ren wurde Con­dor sa­niert, und An­fang 2020 stand mit der LOT-Mut­ter PGL ein In­ves­tor be­reit. Doch nach dem Aus­bruch der Pan­de­mie spran­gen die Polen ab - und Con­dor be­nö­tig­te er­neut staat­li­che Hilfe. Im Mai hatte Con­dor dann einen neuen In­ves­tor ge­fun­den, die ver­blie­be­nen 4.050 Ar­beits­plät­ze sol­len er­hal­ten blei­ben, hieß es. Con­dor hatte im ver­gan­ge­nen Jahr die dro­hen­de In­sol­venz ab­ge­wen­det und zum 01.12.2020 das Schutz­schirm­ver­fah­ren ver­las­sen.

Redaktion beck-aktuell, 27. Juli 2021 (dpa).

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