Cozzolino streitet Bestechungsvorwürfe ab
Die Auslieferung ist damit bis zu einer Entscheidung des Kassationsgerichtshof in Rom ausgesetzt. Italiens höchstes Gericht hat dafür rund 30 Tage Zeit. Dem 60-Jährigen wird vorgeworfen, von Staaten wie Katar oder Marokko Geld angenommen zu haben, damit Entscheidungen des EU-Parlaments in deren Sinn beeinflusst werden. Cozzolino streitet dies ab und steht seit Februar unter Hausarrest. In den Skandal sind auch die frühere Parlaments-Vizepräsidentin Eva Kaili aus Griechenland sowie der EU-Abgeordnete Marc Tarabella sowie der mutmaßliche Drahtzieher Antonio Panzeri – beide ebenfalls aus Italien – verwickelt. Nach ihrer Verhaftung sind sie inzwischen unter Auflagen wieder frei. Cozzolinos Verteidigung argumentiert, dass nicht sicher sei, dass der Abgeordnete in einem belgischen Gefängnis ordentliche Haftbedingungen vorfinden würde. Der belgische Strafvollzug verfüge über "veraltete Einrichtungen" und eine "unzureichende Gesundheitsversorgung". Die Gefängnisse seien zudem überfüllt.