Bei strafrechtlichen Ermittlungen sind in Deutschland
2020 etwas weniger Telefon- und Internetanschlüsse überwacht worden als im Jahr zuvor. Die Zahl der überwachten Anschlüsse sei um 2,7% auf 17.731 gesunken, teilte das Bundesamt für Justiz am Montag in Bonn mit. Die Zahl der Ermittlungsverfahren, in denen Gerichte eine solche Überwachung anordneten, blieb mit 5.222 nahezu gleich. Die meisten Verfahren gab es in Bayern (1.278).
Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz liegen vorne
Auch in Hessen (798) und Baden-Württemberg (579) liefen viele Verfahren. In Brandenburg (90), im Saarland (47) und in Bremen (35) gab es am wenigsten. Mit Abstand am häufigsten – in 8.117 Fällen – kam die Überwachung in Verfahren zu Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz vor. Zur Aufklärung von Betrug und Computerbetrug wurden 2.960 Anschlüsse überwacht, in Zusammenhang mit Bandendiebstahl 1.746. Im Zusammenhang mit Mord und Totschlag zapften Ermittler 1.681 Anschlüsse an.
Redaktion beck-aktuell, 8. August 2022 (dpa).
Zum Thema im Internet
Die Übersicht zur Telekommunikationsüberwachung für 2020 finden Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Justiz.
Aus der Datenbank beck-online
Poscher/Kilchling/Landerer: Ein Überwachungsbarometer für Deutschland, GSZ 2021, 225