Über 140.000 Infektionen in Deutschland
Die neuesten Zahlen: Bis zum Vormittag des 19.04.2020 wurden in Deutschland seit Beginn der Krise mindestens 140.478 Infektionen registriert. Mindestens 4.289 Menschen, die mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert waren, starben. Die Zahlen gehen aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur auf Grundlage der Angaben aus den Bundesländern hervor. Vermutet wird, dass die tatsächlichen Zahlen – wie in anderen Ländern – um einiges höher liegen.
Geschäfte bis 800 Quadratmeter dürfen öffnen
Nach dem jüngsten Beschluss von Bund und Ländern dürfen Geschäfte mit einer Fläche von bis zu 800 Quadratmetern wieder öffnen. Autohäuser, Fahrradhändler und Buchhandlungen dürfen alle wieder aufmachen. Allerdings müssen sich die Kunden in manchen Bundesländern länger gedulden als anderswo – abhängig davon, wie streng die jeweilige Landesregierung ist. Mehrere Firmen scheiterten vor Gericht mit Eilanträgen, ebenfalls öffnen zu dürfen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mahnte in der "Bild am Sonntag": "Wir dürfen nicht durcheinanderlaufen wie ein Hühnerhaufen und uns gegenseitig abwechselnd mit Verschärfungen und Lockerungen überbieten."
Auch Schule beginnt wieder
In Sachsen, Berlin und Brandenburg kehren am 20.04.2020 die ersten Abschlussklassen zurück in die Schulen – entweder gleich für Prüfungen oder auch, um Prüfungen vorzubereiten. In anderen Ländern geschieht dies einige Tage später, mancherorts aber auch erst im Mai 2020. Für die Abschlussklassen in Sachsen werden jetzt sogenannte Hygiene-Starterpakete mit Desinfektionsmittel und Schutzmasken verteilt. Bei der Kita-Notbetreuung gibt es auch kein einheitliches Vorgehen. Ab 20.04.2020 will jedoch eine Arbeitsgruppe von Ländern, Bund und Experten Vorschläge erarbeiten, wie eine schrittweise Wiederöffnung der Kitas aussehen kann.
Sommerurlaub ade?
Was in diesem Sommer an Urlaub möglich sein wird, ist noch völlig unklar. Dass die Pandemie alle Pläne für Ostern über den Haufen geworfen hat, wurde von den meisten akzeptiert. Aber was ist mit den Sommerferien? Weil das Thema so brisant ist, wagen sich erst langsam die ersten aus der Deckung. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagt: "Die Wahrscheinlichkeit, dass Urlaub in anderen Ländern im Sommer so leicht möglich ist, schätze ich aus gegenwärtiger Sicht eher als unwahrscheinlich ein. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) geht noch nicht so weit. Er sagt zwar: "Solange es Ausgangssperren gibt in vielen Ländern, wird dort auch kein Urlaub zu machen sein." Aber auch: "Wir werden das von Woche zu Woche entscheiden."
Maskenpflicht in machen Ländern und Kommunen
In Sachsen gilt bis auf Weiteres eine Maskenpflicht in Bussen, Bahnen und Geschäften. Auch Mecklenburg-Vorpommern schreibt im öffentlichen Nahverkehr und in Taxis einen Mund-Nasen-Schutz im Nahverkehr vom 27.04.2020 an vor. Ab dem gleichen Tag will auch Bayern nachziehen und im Nahverkehr und in Läden eine Maskenpflicht einführen. Daneben gibt es einzelne Städte und Kommunen, die diesen Weg gehen: zum Beispiel Wolfsburg, Jena oder Sulz am Neckar (Baden-Württemberg). Die Bundesregierung lehnt eine bundesweite Tragepflicht bisher ab. Sie empfiehlt aber "dringend", beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr Maske zu tragen.
Wirtschaft fordert klaren "Exit"-Fahrplan
Spitzenverbände der Wirtschaft fordern einen klaren Fahrplan für weitere Lockerungen. Vor allem für Branchen wie Hotels, Gaststätten und Tourismus fehle eine Perspektive. Die Industrie gibt sich zuversichtlich, dass die nötigen Schutzmaßnahmen etwa bei der Arbeitskleidung oder Gesichtsmasken umgesetzt werden können. Vermutlich wird eine Entscheidung aber noch etwas dauern: Ende April 2020 wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder neu beraten.
Corona bleibt wohl noch lange
Nach Überzeugung der Bundesregierung müssen sich die Bürger noch lange auf einen veränderten Alltag einstellen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte in der ARD: "Was wir jetzt brauchen, ist für lange Zeit eine neue Normalität." Nach Einschätzung von Experten dürfte es mindestens bis Frühjahr 2021 dauern, bis ein Impfstoff verfügbar ist.
Trump macht China verantwortlich
US-Präsident Trump machte erneut China verantwortlich. Das Virus hätte in der Volksrepublik "gestoppt"" werden können", sagte Trump am Abend des 18.04.2020 im Weißen Haus. "Das ist nicht geschehen, und die ganze Welt leidet deswegen." Mehrere US-Medien berichteten unter Berufung auf die amerikanischen Geheimdienste, dass das Virus aus einem Forschungslabor in der Stadt Wuhan stammen könnte, wo die Pandemie ihren Ursprung hat. Der Chef des Instituts, Yuan Zhiming, sagte dazu im Staatsfernsehen: "Das Virus ist auf keinen Fall von uns gekommen. Wir wissen genau, welche Virus-Forschung in dem Institut vorgeht und wie mit Viren und Proben umgegangen wird", sagte er. Niemand in seinem Labor habe sich infiziert.