Ellwanger Mordprozess: Zuschauer greift Angeklagten an

Mit erhobenen Fäusten ist ein Zuschauer im Mordprozess gegen einen Vater und dessen Söhne vor dem Landgericht Ellwangen auf einen Angeklagten losgegangen. Der Mann aus dem Publikum griff am 26.11.2019 den 55 Jahre alten Vater an, als dieser in der Mittagspause aus dem Saal geführt werden sollte. Drei Justizbeamte überwältigten den Angreifer und führten ihn in Handfesseln ab. Nach Feststellung der Personalien wurde er aus dem Gerichtsgebäude gewiesen (Az.: TO-11/19).

Leiche im Mordfall nie gefunden

Der Angreifer gehört dem Vernehmen nach zur türkischen Familie eines Mannes, der 2008 von dem 55-Jährigen ermordet worden sein soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, diesen seinerzeit mit seiner Tochter verheiraten Mann erwürgt zu haben. Als Grund nannte die Anklagebehörde, der aus Sizilien stammende Vater sei "gegen die Beziehung seiner Tochter zu dem türkischen Staatsangehörigen muslimischen Glaubens" gewesen. Die Leiche des Opfers wurde nie gefunden.

Anklage wegen weiterer Morde

Der Vater und seine 33 Jahre und 31 Jahre alten Söhnen sind wegen mehrere Morde angeklagt. Alle drei sind italienische Staatsbürger. Der Vater soll drei Menschen getötet haben – zwei von ihnen gemeinschaftlich mit dem älteren Sohn. Dem jüngeren Sohn wird Mittäterschaft bei einem Mord zur Last gelegt. Alle drei Morde sollen in Sontheim an der Brenz in Baden-Württemberg verübt worden sein.

Redaktion beck-aktuell, 27. November 2019 (dpa).

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