Elfeinhalb Jahre Haft für versuchten Mord an Polizisten

Ein Autodieb, der einen Berliner Polizisten auf der Flucht mitgeschleift und schwer verletzt hatte, ist zu elfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht sprach den 29-Jährigen am 19.03.2018 unter anderem des versuchten Mordes schuldig. Der Dieb habe erkannt, dass ein Mensch an dem gerade gestohlenen Fahrzeug hing, ihn aber abstreifen und entkommen wollen, stellten die Richter fest. Der 54 Jahre alte Polizeibeamte war bei der Tat im August 2015 in Berlin-Lichtenberg so schwer verletzt worden, dass er bis heute nicht dienstfähig ist.

Urteil härter als von Staatsanwalt beantragte Strafe

Das Gericht ging mit dem Urteil über den Antrag des Staatsanwalts hinaus, der unter anderem wegen versuchten Totschlags neun Jahre und sechs Monate Haft verlangt hatte. Der Verteidiger hatte keinen konkreten Strafantrag gestellt, der Angeklagte gestanden. Er sei wie in einem Tunnel gewesen und habe unter Einfluss von Drogen gestanden, erklärte der Mann. Er wurde auch des Bandendiebstahls, der Unfallflucht sowie des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte schuldig gesprochen. Zudem verhängte das Gericht eine vierjährige Führerscheinsperre und ordnete die Unterbringung des Angeklagten in einer Entziehungsanstalt nach Verbüßung eines Teils der Strafe an.

LG Berlin, Urteil vom 19.03.2018

Redaktion beck-aktuell, 19. März 2018 (dpa).

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