Einigung über Stärkung der EU-Arzneimittel-Agentur

Das Europäische Parlament und der Rat haben sich am Freitag entsprechend einem Vorschlag der Europäischen Kommission darauf geeinigt, die Rolle der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zu stärken. Eine stärkere EMA bedeute, sich auf eine koordinierte Reaktion der EU verlassen zu können, wenn es gelte, etwa Engpässe bei Arzneimitteln und Medizinprodukten zu verhindern oder abzumildern und eine raschere Zulassung und Verfügbarkeit neuer Arzneimittel in künftigen Krisen sicherzustellen, so die Kommission.

Stärkung der EMA bei Krisenvorsorge und -management

Laut Kommission stärkt ihr neues Mandat die EMA sowohl bei Krisenvorsorge als auch -management. Sie werde in die Lage versetzt, Engpässe bei Arzneimitteln und Medizinprodukten bei größeren Ereignissen und Notfällen im Bereich der öffentlichen Gesundheit genau zu überwachen und abzumildern und eine Schlüsselrolle bei der Erleichterung der Entwicklung und schnelleren Zulassung von Arzneimitteln zu spielen, mit denen eine Krankheit, die zu einer Krise im Bereich der öffentlichen Gesundheit führen könnte, behandelt oder verhindert werden könne, so die Brüsseler Behörde. EU-Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas und Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärten, "wir [kommen] einer stärkeren Europäischen Gesundheitsunion, die gut auf die nächste Gesundheitskrise vorbereitet ist, einen Schritt näher". Die Verordnung müsse nun vom Rat und vom Europäischen Parlament förmlich angenommen werden, bevor sie in Kraft treten könne. 

Über weitere Verordnungen wird noch verhandelt

Über einen Vorschlag für eine Verordnung zu schwerwiegenden grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren und einen Vorschlag zur Erweiterung des Mandats des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten wird dagegen laut Kommission noch verhandelt. Der Vorschlag für einen Rahmen für Sofortmaßnahmen im Zusammenhang mit medizinischen Gegenmaßnahmen im Fall einer Notlage im Bereich der öffentlichen Gesundheit werde vom Rat angenommen. Diese Vorschläge bündelten die Lehren aus COVID-19 und bildeten die Grundlage für eine starke Europäische Gesundheitsunion, so die EU-Kommission.

Redaktion beck-aktuell, 2. November 2021.