EGMR: Politikberaterin Mathiopoulos verliert Doktortitel wegen Plagiats

Die Politikberaterin und Publizistin Margarita Mathiopoulos verliert endgültig ihren Doktortitel, weil sie ihre Dissertation in Teilen abgeschrieben hat. Das hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg entschieden, wie er am 11.12.2018 bestätigte. Er setzte damit einen Schlusspunkt in dem seit Jahren laufenden Plagiatsverfahren. Eine EGMR-Sprecherin sagte, die Beschwerde von Mathiopoulos gegen die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes sei unzulässig gewesen.

Mehr als 300 ungekennzeichnete Passagen

Das BVerwG hatte 2017 die Rechtmäßigkeit der Entscheidung der Universität Bonn bestätigt, Mathiopoulos den Titel abzuerkennen. Die Dissertation stammt aus dem Jahr 1986. Schon in den 1990er Jahren hatte es Zweifel an der Arbeit gegeben. 20 Jahre später nahmen sich Plagiatsjäger im Internet die Arbeit noch einmal vor und fanden mehr als 300 Passagen, die nicht als Übernahmen gekennzeichnet waren. Die Universität Bonn entschied, Mathiopoulos den Doktorgrad abzuerkennen.

Rechtsstreit dauerte mehrere Jahre

Die Entscheidung des EGMR war bereits Anfang Oktober 2018 ergangen. Zuerst berichteten die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" über das Ende im jahrelangen Rechtsstreit der Potsdamer Honorarprofessorin.

Mathiopoulos sollte 1987 SPD-Parteisprecherin werden

Mathiopoulos war bundesweit bekannt geworden, als sie der damalige SPD-Vorsitzende Willy Brandt 1987 zur Parteisprecherin machen wollte. Die Nominierung brachte ihm heftige innerparteiliche Kritik ein, am Ende konnte er die Personalie nicht durchsetzen.

EGMR

Redaktion beck-aktuell, 12. Dezember 2018 (dpa).