Zahl der Fluggastklagen sprunghaft gestiegen

Das würde sogar das Rekordjahr 2019 deutlich in den Schatten stellen. Die meisten Fälle bis Ende Juli meldete nach der Recherche der Richterzeitung das AG Köln (18.794), gefolgt vom AG Königs Wusterhausen, das für den Flughafen Berlin Brandenburg zuständig ist (8.643), und dem AG Frankfurt am Main (8.634). Auf den Plätzen vier und fünf folgten Düsseldorf (6.699) und das für den Flughafen München zuständige AG Erding (5.582 Fälle).

Richterbund fordert KI-Einsatz an Gerichten

Der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes, Sven Rebehn, sagte dazu am Sonntag: "Die Lage ist aktuell angespannter denn je." Die Massenklagen von Fluggästen, die mithilfe von Legal-Tech-Anbietern wie Flightright ihre Rechte durchsetzen, machten vielen Gerichten schwer zu schaffen. Die Politik sei gefordert, die betroffenen Amtsgerichte mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz technisch aufzurüsten und personell zu verstärken, "damit sie die Klagewelle bewältigen und Verbrauchern schnell helfen können".

Unter anderem in Frankfurt am Main habe die Justiz bereits softwaregestützte Assistenzprogramme erprobt, um das Massengeschäft effektiver bewältigen zu können, so Rebehn. Nach Angaben aus dem Gericht seien die Ergebnisse vielversprechend.

Redaktion beck-aktuell, 4. September 2023 (ergänzt durch Material der dpa).