Drei neue Richter am BGH

Mit Julia Ettl, Hans-Joachim Lutz und Dorrit Selbmann hat der Bundesgerichtshof drei neue Richter bekommen. Ettl wurde dem für das Bank- und Börsenrecht zuständigen XI. Zivilsenat zugewiesen. Lutz wird dem 4. Strafsenat angehören, der insbesondere für Revisionen aus den OLG-Bezirken Hamm und Zweibrücken sowie in Verkehrsstrafsachen zuständig ist. Selbmann wird im IX. Zivilsenat Zwangsvollstreckungs- und Insolvenzrecht betreiben.

Vita Ettl

Richterin am BGH Ettl ist 44 Jahre alt. Nach dem Abschluss ihrer juristischen Ausbildung trat sie im Jahr 2002 in den höheren Justizdienst des Freistaates Bayern ein. Während ihrer Proberichterzeit war sie bei dem Amtsgericht Regensburg und der Staatsanwaltschaft Regensburg eingesetzt. Bei der Staatsanwaltschaft Regensburg wurde sie im Juli 2005 zur Staatsanwältin ernannt und zugleich bis Juli 2007 an das Bundesjustizministerium abgeordnet. Mit ihrer Rückkehr nach Bayern wurde sie im August 2007 als Richterin am Landgericht an das Landgericht Regensburg versetzt, von wo sie von September 2010 bis Dezember 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den BGH abgeordnet wurde. Während dieser Abordnungszeit hospitierte Ettl im Oktober 2012 bei dem Gerichtshof der Europäischen Union. Von Januar 2014 bis September 2014 war sie am Landgericht Nürnberg-Fürth tätig, bevor sie im Oktober 2014 an das Oberlandesgericht Nürnberg abgeordnet wurde. Dort wurde sie im April 2016 zur Richterin am Oberlandesgericht ernannt.

Vita Lutz

Richter am BGH Lutz ist 51 Jahre alt. Nach Beendigung seiner juristischen Ausbildung und einer wirtschaftswissenschaftlichen Zusatzausbildung für Juristen trat er 1996 in den höheren Justizdienst des Freistaates Bayern ein. In der Proberichterzeit war er bei der Staatsanwaltschaft Bayreuth tätig, von wo er von Januar 1999 bis Dezember 2001 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Bundesanwaltschaft beim BGH abgeordnet wurde. Zu Beginn der Abordnung – im Februar 1999 – wurde er zum Staatsanwalt ernannt. Mit seiner Rückkehr nach Bayern im Januar 2002 wurde er als Richter am Landgericht an das Landgericht Würzburg versetzt. Im Juni 2006 wechselte Lutz wieder in den staatsanwaltschaftlichen Dienst, zunächst bis Mitte Juni 2011 als Staatsanwalt als Gruppenleiter an die Staatsanwaltschaft München I und im Anschluss hieran nach Beförderung zum Oberstaatsanwalt im Juni 2011 an die Generalstaatsanwaltschaft München. Von dort war er in der Zeit von April 2012 bis Ende Juli 2013 für einen Untersuchungsausschuss an den Deutschen Bundestag abgeordnet. Im April 2014 wechselte er als Richter am Oberlandesgericht an das Oberlandesgericht München.

Vita Selbmann

Richterin am BGH Selbmann ist 45 Jahre alt. Nach dem Abschluss ihrer juristischen Ausbildung trat sie 2004 in den höheren Justizdienst des Freistaates Bayern ein. Während der Proberichterzeit war sie bei der Staatsanwaltschaft München I tätig und von Dezember 2005 bis Dezember 2009 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Bundesverfassungsgericht abgeordnet. Im Laufe dieser Abordnung – im November 2006 – wurde sie zur Staatsanwältin ernannt. Im Januar 2010 wechselte Selbmann zunächst im Weg der Abordnung in den höheren Justizdienst des Landes Baden-Württemberg. Dort war sie anfangs bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und im Anschluss bei dem Amtsgericht Karlsruhe tätig, wohin sie im Januar 2012 versetzt wurde. Von dort wurde sie in der Zeit von November 2012 bis Juni 2015 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den BGH und anschließend von Juli 2015 bis März 2016 an das Oberlandesgericht Karlsruhe abgeordnet. Im Dezember 2017 wurde sie zur Richterin am Amtsgericht als weitere aufsichtsführende Richterin befördert, bevor sie im Juni 2018 als Richterin am Oberlandesgericht an das Oberlandesgericht Karlsruhe wechselte.

Redaktion beck-aktuell, 27. August 2020.

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