Der Deutsche Journalisten-Verband verurteilt Haftbefehle gegen 35 Journalisten in der Türkei. Berichten zufolge werfe das Erdogan-Regime den Berichterstattern vor, Mitglieder der Gülen-Bewegung zu sein, heißt es in einer Mitteilung vom 10.08.2017. Neun Journalisten sollen bereits festgenommen worden sein. Als angeblicher Beweis ihrer Schuld werde die Nutzung der Messenger-App ByLock für Smartphones angeführt, die auch von den Putschisten im Juli 2016 benutzt worden sein soll.
DJV: Haftgrund absurd
Letzte Reste von Rechtsstaatlichkeit in der Türkei seien der Paranoia von Erdogan und seinem Gefolge gewichen, kritisierte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. Die Nutzung einer App als Haftgrund sei an Absurdität nicht mehr zu toppen. Überall fordert die sofortige Freilassung aller inhaftierten Journalisten in der Türkei.
Redaktion beck-aktuell, 11. August 2017.
Aus der Datenbank beck-online
Venohr, Die Türkei auf dem Weg ins autoritäre Erdogan-Regime, DRiZ 2017, 122
Aus dem Nachrichtenarchiv
Scharfe Internationale Kritik zum Auttakt des "Cumhuriyet"-Prozesses in der Türkei, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 25.07.2017, becklink 2007369
Bundesregierung unterstützt Yücel bei Klage vor dem EGMR, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 18.07.2017, becklink 2007304
"Welt": EGMR fordert Türkei zu Stellungnahme im Fall Yücel auf, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 06.07.2017, becklink 2007188
"Türkei wegen Verurteilungen von Journalisten in der Kritik, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 09.05.2016, becklink 2003228