djb un­ter­stützt In­itia­ti­ve zur Stär­kung des Ge­mein­wohls und für Lob­by­trans­pa­renz

Der Deut­scher Ju­ris­tin­nen­bund (djb) un­ter­stützt die In­itia­ti­ve von Lob­by­Con­t­rol “Ge­mein­wohl stär­ken – Lob­by­trans­pa­renz schaf­fen“. Mit die­sem Ap­pell for­dert ein brei­tes Bünd­nis aus mehr als 50 zi­vil­ge­sell­schaft­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen die Po­li­tik ge­mein­sam auf, bis­her be­nach­tei­lig­te In­ter­es­sen stär­ker in po­li­ti­sche Ent­schei­dun­gen ein­zu­be­zie­hen und den Ein­fluss fi­nanz­kräf­ti­ger In­ter­es­sen zu be­gren­zen.

Drei zen­tra­le For­de­run­gen im Ap­pell

Die In­itia­ti­ve möch­te Ein­fluss­nah­men trans­pa­rent ma­chen und for­dert daher eine "Lobby-Fuß­spur" für alle Ge­set­ze. Die Mi­nis­te­ri­en sol­len ver­pflich­tet wer­den, alle Lobby-Ein­fluss­nah­men zu do­ku­men­tie­ren, die bei der Er­ar­bei­tung von Ge­setz­ent­wür­fen statt­fin­den. Diese Do­ku­men­ta­ti­on soll jedem Ge­setz­ent­wurf bei­ge­fügt wer­den, der ins Par­la­ment ein­ge­bracht wird. Denn eine auf­ge­klär­te öf­fent­li­che De­bat­te und par­la­men­ta­ri­sche Ent­schei­dung sei nur in Kennt­nis des Lobby-Kon­texts mög­lich. Als zwei­tes möch­te die In­itia­ti­ve die Par­tei­en­fi­nan­zie­rung re­for­mie­ren, um glei­che Ein­fluss­chan­cen aller Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zu si­chern. Dies werde durch sechs- oder sie­ben­stel­li­ge Gro­ß­spen­den an Par­tei­en und zu la­sche Trans­pa­renz­re­geln bis­her aus­ge­he­belt. Par­tei­spen­den und Par­tei­spon­so­ring müss­ten daher be­grenzt und Of­fen­le­gungs­schwel­len deut­lich ge­senkt wer­den. Die drit­te For­de­rung be­trifft Schrit­te zur aus­ge­wo­ge­nen Ein­bin­dung von In­ter­es­sen. Lob­by­kon­tak­te seien of­fen­zu­le­gen und Ex­klu­siv-Ver­an­stal­tun­gen der Bun­des­re­gie­rung wie der "Au­to­gip­fel" müss­ten end­gül­tig der Ver­gan­gen­heit an­ge­hö­ren. Zi­vil­ge­sell­schaft und Wis­sen­schaft müss­ten mit am Tisch sit­zen, wenn es um wich­ti­ge Zu­kunfts­fra­gen der Ge­sell­schaft geht. Die zu­künf­ti­gen Re­gie­rungs­part­ner for­dert die In­itia­ti­ve auf, diese For­de­run­gen in ihren Ko­ali­ti­ons­ver­trag auf­zu­neh­men.

djb un­ter­stützt Ap­pell

“Der Deut­sche Ju­ris­tin­nen­bund e.V. un­ter­stützt den Auf­ruf für mehr Lob­by­trans­pa­renz. Als Prä­si­den­tin des Deut­schen Ju­ris­tin­nen­bun­des setze ich mich dafür ein, dass Frau­en gleich­be­rech­tig­te Teil­ha­be mit den Mit­teln des Rechts tat­säch­lich durch­set­zen kön­nen. Trans­pa­ren­te Ver­fah­ren und glei­che Re­geln für alle sind un­ab­ding­ba­re Vor­aus­set­zun­gen für Rechts­staat und De­mo­kra­tie. Un­zu­läs­si­ger Ein­fluss­nah­me gilt es ge­mein­sam mit gutem Bei­spiel in Zi­vil­ge­sell­schaft, Po­li­tik und Wirt­schaft ent­ge­gen­zu­tre­ten.“, er­klärt die djb-Prä­si­den­tin Maria Wer­sig. An der In­itia­ti­ve von Lob­by­Con­t­rol be­tei­li­gen sich Or­ga­ni­sa­tio­nen aus den Be­rei­chen Klima-, Um­welt- und Na­tur­schutz, Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit, Ver­brau­cher­schutz, Tier­schutz, See­not­ret­tung, De­mo­kra­tie­för­de­rung, Di­gi­tal­rech­te sowie Kin­der­hilfs­wer­ke und So­zi­al­ver­bän­de.

Redaktion beck-aktuell, 24. August 2021.

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