Di­gi­ta­ler Füh­rer­schein ab so­fort on­line er­stell­bar

Ab so­fort kann der di­gi­ta­le Füh­rer­schein on­line er­stellt wer­den. Der Zu­gang er­folgt über die App "ID Wal­let". Sie kann aus dem je­wei­li­gen App Store ge­la­den wer­den. Dies teil­te das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ver­kehr und di­gi­ta­le In­fra­struk­tur am 23.09.2021 mit. Es setzt sich zudem für die An­pas­sung der eu­ro­päi­schen Rah­men­be­din­gun­gen ein, damit der di­gi­ta­le Füh­rer­schein künf­tig ein voll­wer­ti­ger Er­satz für den klas­si­schen Kar­ten­füh­rer­schein wer­den kann.

Pro­to­typ am Start

Be­reits Ende Ok­to­ber 2020 habe Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter An­dre­as Scheu­er im Rah­men der Eu­ro­päi­schen Ver­kehrs­mi­nis­ter­kon­fe­renz die Ein­füh­rung eines di­gi­ta­len Füh­rer­scheins in Deutsch­land an­ge­kün­digt, so Do­ro­thee Bär, Staats­mi­nis­te­rin für Di­gi­ta­li­sie­rung. Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ver­kehr und di­gi­ta­le In­fra­struk­tur habe nun zu­sam­men mit dem Kraft­fahrt-Bun­des­amt (KBA) und der Bun­des­dru­cke­rei die erste Stufe eines di­gi­ta­len Füh­rer­scheins als Pro­to­typ ent­wi­ckelt.

An­wen­dun­gen fol­gen

In die­ser ers­ten Stufe könn­ten In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber eines Kar­ten­füh­rer­scheins den di­gi­ta­len Füh­rer­schein zu­nächst in der App "ID Wal­let" ("di­gi­ta­le Brief­ta­sche") auf ihrem Smart­pho­ne spei­chern und an­zei­gen las­sen, er­läu­tert KBA-Prä­si­dent Ri­chard Damm. Der di­gi­ta­le Füh­rer­schein werde auf Basis der Daten aus den Zen­tra­len Re­gis­tern des Kraft­fahrt-Bun­des­am­tes aus­ge­stellt. Wei­te­re Op­tio­nen und An­wen­dun­gen wür­den künf­tig in­te­griert und soll­ten bei­spiels­wei­se die An­mie­tung von Miet­wa­gen oder auch die In­an­spruch­nah­me von Car­sha­ring-An­ge­bo­ten er­leich­tern. Wie KBA-Chef Damm mit­teilt, sind die Da­ten­schutz­an­for­de­run­gen beim di­gi­ta­len Füh­rer­schein ge­währ­leis­tet.

Nach­trag vom 30.09.2021: App nicht mehr ver­füg­bar

Schon kurz nach dem Start äu­ßer­ten unter an­de­ren die Si­cher­heits­for­schen­den Li­lith Witt­mann und Felix Lüpke Be­den­ken gegen die App. Witt­mann schrieb in ihrem Blog, die App er­mög­li­che es zwar, sich ge­gen­über Drit­ten zu iden­ti­fi­zie­ren. Lei­der könne man aber nicht über­prü­fen, ge­gen­über wem man sich iden­ti­fi­zie­re. Die­ser Um­stand er­mög­li­che un­ter­schied­li­che Sze­na­ri­en des Iden­ti­täts- und Da­ten­dieb­stahls. Of­fen­bar re­agier­te das Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um auf die Kri­tik, denn ge­gen­wär­tig lässt sich die App nicht mehr aus den Stores bei Goog­le oder Apple her­un­ter­la­den. 

Redaktion beck-aktuell, 27. September 2021.

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