Anwältin kündigt Berufung an
Yilmaz bezeichnete das Urteil als politisch motiviert und kündigte Berufung an. Die Entscheidung zeige, dass Kritik an der Regierung als Spionage ausgelegt werde. Ihr Vater, Autor und Jurist von Beruf, habe unter anderem angeprangert, dass demokratische Strukturen und Institutionen durch die Maßnahmen der türkischen Führung nach dem Putschversuch Schaden genommen hätten. Im Lauf des Verfahrens prangte die Anwältin wiederholt an, dass Beweise zugelassen worden seien, die durch Folter erlangt worden seien. Nach dem Umsturzversuch 2016 waren in der Türkei Zehntausende verhaftet worden. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte zudem mehr als 100.000 Staatsbedienstete per Dekret entlassen. Altayli, der eigenen Angaben zufolge vor Jahrzehnten für den türkischen Geheimdienst MIT gearbeitet hat, war 2017 im südtürkischen Antalya festgenommen worden. Er sitzt seitdem im Hochsicherheitsgefängnis Sincan in Ankara in Einzelhaft.