Hermann Plagemann
Wie der DAV mitteilte, hatte der Vorstand bereits 2020 beschlossen, Hermann Plagemann mit dem Ehrenzeichen auszuzeichnen – nun konnte auch die Verleihung stattfinden. Von 1994 bis 2022 war der Fachanwalt für Sozial- und Medizinrecht Vorsitzender des DAV-Ausschusses Sozialrecht. Er war zudem 1986 Gründungsmitglied der entsprechenden Arbeitsgemeinschaft im DAV. "Im Sozialrecht führte kein Weg an ihm vorbei", so DAV-Präsidentin Edith Kindermann. Nicht nur durch seine Lehrtätigkeit habe sich Plagemann in der Ausbildung neuer Anwaltsgenerationen engagiert – stets habe er in seiner Kanzlei auch Referendarinnen und Referendare beschäftigt. Dies und sein stetiges Einstehen auch für die Altersversorgung der Anwaltschaft, sei es bei der Gründung des Rechtsanwaltsversorgungswerkes Hessen oder als Mitglied des Deutschen Sozialgerichtstages, hätten dem Vorstand die Entscheidung nicht schwer gemacht, Plagemann zu ehren.
Günter Schmaler
"Wenn es innerhalb des DAV ein Gesicht für das Anwaltsnotariat über viele Jahre gab und gibt, sind Sie es!“, so Kindermann zu Günter Schmaler. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft und des Ausschusses Anwaltsnotariat habe der Rechtsanwalt und ehemalige Anwaltsnotar die Interessen seines Berufsstandes wie kein anderer geprägt. So sei Schmaler maßgeblich beteiligt gewesen an der Erstellung der sogenannten "Müdener Thesen". Mehr als zehn Jahre lang habe er sich im Vorstand des DAV engagiert, sei außerdem Vorsitzender des Emdener Anwalt- und Notarvereins und im Vorstand des Niedersächsischen Anwalt- und Notarverbandes tätig gewesen – und das, betonte die DAV-Präsidentin, "im Ton immer sehr ruhig und ausgleichend".
Christine Theobald-Frick
Auch Christine-Theobald Frick, bis 2022 Vorsitzende des Vereins der Rechtsanwälte Koblenz, habe als Lehrbeauftragte ihre juristischen Kenntnisse weitergegeben. Auch die anwaltliche Beratungsstelle in Koblenz gehe maßgeblich auf das Engagement der Anwältin zurück. Besonders verdient gemacht habe sie sich um die Erhaltung des Oberlandesgerichts Koblenz, als viele Gerichte von Schließung oder Zusammenlegung bedroht waren. Von der Erfahrung daraus habe die Anwaltschaft auch an anderen Stellen profitieren können. "Sie haben uns gezeigt, wie man sich erfolgreich wehrt", stellte Kindermann fest. Theobald-Frick sei eine Motivation für den DAV gewesen, sich gegen die Reduzierung von Gerichtsstandorten zu stellen und den Zugang zum Recht in der Fläche zu erhalten.