DAV startet Plattform zur Intervision

Der Deutsche Anwaltverein (DAV) hat eine virtuelle Intervisionsplattform ins Leben gerufen. Das kostenlose Angebot für Mitglieder der Anwaltvereine ist ab sofort über den geschützten Mitgliederbereich auf der Webseite des DAV erreichbar. Intervision sei die kollegiale Beratung in moderierten Gruppen, auf Augenhöhe und wertschätzend, so der Verband in einer Mitteilung. Es gehe um den Austausch und die Reflexion schwieriger Fälle und herausfordernder Situationen aus der beruflichen Praxis.

Checklisten, Schulungsvideo und vieles mehr

Die Bandbreite der Themen sei vielfältig: schwierige Situationen mit der Mandantschaft oder mit Gegnern, mit Richterinnen und Richtern, Kolleginnen und Kollegen oder auch im Ehrenamt, bei Führungsaufgaben. Auch schwierige Entscheidungssituationen, beispielsweise bei ethischen oder strategischen Fragen, könnten Thema sein. Einige Regeln sind laut DAV einzuhalten: Vor allem die Schweigepflicht (Schilderung nur in anonymisierter Form) und ein Abbruch bei Erkennen einer Interessenkollision. Auf der DAV-Website im Mitgliederbereich finden sich Checklisten, ein Schulungsvideo und vieles mehr. Wie die kollegiale Beratung abläuft, könne im Anwaltsblatt nachgelesen werden, so der DAV weiter.

Tipps zum Anlegen einer Intervisionsgruppe

Der DAV lädt dazu ein, eine Gruppe zu gründen oder sich einer Intervisionsgruppe anzuschließen. Eine solche Gruppe sei mit wenigen Klicks angelegt. Dabei sollte die Gruppe mit einem Schlagwort bezeichnet werden. Das könne ein Rechtsgebiet oder ein Thema sein. Bei der Themenwahl sei man völlig frei, so der Anwaltverein. Im Mitgliederbereich findet man laut DAV auch eine Übersicht der bereits angelegten Gruppen, die weiteren Zuwachs suchen. In der Startphase gehe es darum, dass sich zunächst Gruppen finden, die sich im Idealfall verstetigen und sich regelmäßig virtuell treffen.

Redaktion beck-aktuell, 29. März 2022.