Der Deutsche Anwaltverein hat die Bundesregierung aufgefordert, afghanische Juristinnen und Juristen auf Evakuierungslisten zu setzen und umgehend in Sicherheit zu bringen. Seit der Machtübernahme der Taliban seien vor allem Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte in großer Gefahr, so der DAV. Die Justiz, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten versucht habe, einen Rechtsstaat aufzubauen und zu festigen, werde zur Zielscheibe.
Folter und Ermordung drohten
Zahlreiche Hilferufe der letzten Tage würden zeigen, dass die Angst vor Rache nicht nur Theorie ist. "Es ist unbedingt notwendig, die bedrohten Juristinnen und Juristen auf Evakuierungslisten zu setzen und so schnell wie möglich eine Ausreise aus Afghanistan zu gewährleisten", fordert DAV-Präsidentin Edith Kindermann. Insbesondere Anwältinnen, Richterinnen und Staatsanwältinnen drohten Folter und Ermordung durch die Taliban. Der DAV habe zudem mit Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie an Bundesaußenminister Heiko Maas die sofortige Evakuierung der Gefährdeten gefordert. Entsprechende Bestrebungen anderer unterstütze der DAV.
Redaktion beck-aktuell, 25. August 2021.
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