DAV fordert Aufklärung der Drohungen gegen Anwältinnen und Anwälte

Der Präsidenten des Deutschen Anwaltvereins Ulrich Schellenberg hat in einem Statement am 18.12.2018 lückenlose Aufklärung der Drohungen gegen die Frankfurter Anwältin Seda Basay-Yildiz gefordert. Anlass war ein Fax an Basay-Yildiz, welche als Nebenklagevertreterin im NSU-Prozess auftrat – unterzeichnet mit “NSU 2.0“. In diesem wurden die Anwältin und ihre Tochter bedroht.

Schellenberg fordert lückenlose Aufklärung

Ulrich Schellenberg: "Der Deutsche Anwaltverein zeigt sich besorgt über die Bedrohungen von Anwältinnen und Anwälten, die mutmaßlich aus Kreisen der Frankfurter Polizei kommen. Wie wir den Medien entnehmen können, handelt es sich bei dem Drohfax an die Frankfurter Anwältin Seda Basay-Yildiz wohl nicht um einen Einzelfall. Der Kölner Anwalt Mustafa Kaplan wurde ebenso bedroht – wie offenbar auch einige andere Anwälte, die regelmäßig Menschen mit Migrationshintergrund vertreten. Wir fordern die Ermittlungsbehörden auf, die Bedrohungen ernst zu nehmen und diese lückenlos aufzuklären.

DAV begrüßt Einberufung des Innenausschusses

Der DAV begrüßt den Ansatz des Hessischen Landtags, den Vorwürfen rechter Gruppierungen bei der Polizei mit der umgehenden Einberufung des Innenausschusses zu begegnen. Anwältinnen und Anwälte zu bedrohen, sei inakzeptabel. Die Anwaltschaft sei Garantin für den Rechtsstaat – der wiederum garantiere jedem Menschen ein faires Verfahren, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Weltanschauung oder der vorgeworfenen Tat.

Redaktion beck-aktuell, 18. Dezember 2018.

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