DAV-Präsident betont Mut Mousas
"Der Mut und die Courage von Frau Mousa sind bewundernswert", sagte DAV-Präsident Ulrich Schellenberg bei der Preisverleihung. "Auch gegen starke Widerstände klärt sie hilfsbedürftige Frauen über ihre Rechte auf und spricht Tabuthemen wie häusliche Gewalt und sogenannte Ehrenmorde offen an", so Schellenberg.
Hotline für weibliche Gewaltopfer eingerichtet
Daad Mousa hat laut DAV beispielsweise gemeinsam mit anderen Aktivistinnen ein Frauenhaus in Syrien gegründet und eine Hotline für weibliche Gewaltopfer eingerichtet. Sie lebt nach wie vor in Syrien und berät beide Projekte nun juristisch. Bis zum Jahr 2012 sei sie zudem Vertrauensanwältin der Deutschen Botschaft in Syrien gewesen. Sie habe die Botschaft etwa in Fällen beraten, in denen deutsche Frauen gegen ihren Willen von ihren Ehemännern in Syrien festgehalten wurden.
Kampf für Menschenwürde in konkretem Einzelfall
Die Journalistin Elisabeth Seligmann hob in ihrer Laudatio die Bedeutung der Arbeit Mousas hervor: "Daad Mousa füllt den Begriff der Menschenwürde mit Leben. Mit ihrem Einsatz für die Frauenrechte in Syrien sorgt Frau Mousa dafür, dass die Menschenwürde im konkreten Einzelfall zur Geltung gelangt".
Kampf gegen Frauen- und Kinderhandel
Mousa war nach Angaben des DAV auch in der Flüchtlingshilfe aktiv. So habe sich die Rechtsanwältin unter anderem um kriegstraumatisierte irakische Geflüchtete gekümmert und gegen den von internationalen Menschenhändlerbanden betriebenen Frauen- und Kinderhandel gekämpft. "Frau Mousa zeigt mit ihrem bisherigen Lebenswerk auf vorbildliche Weise, wie man sich auch unter schwersten Bedingungen für andere einsetzen kann", sagte der DAV-Präsident. Damit diene sie als Vorbild für die gesamte Anwaltschaft.
Maria-Otto-Preis wird jährlich verliehen
Seit 2010 verleiht der DAV jährlich den Maria-Otto-Preis an herausragende Rechtsanwältinnen, aber auch an Personen oder Organisationen, die sich in besonderem Maße um die Belange von Frauen in Beruf, Justiz, Politik und Gesellschaft verdient gemacht haben oder eine besondere Vorbildfunktion für Anwältinnen innehaben. Benannt ist der Preis nach Rechtsanwältin Maria Otto. Diese ist 1922 nach einer Gesetzesänderung durch das Bayerische Staatsministerium der Justiz als erste deutsche Anwältin in München zugelassen worden.