DAV-Büro Brüssel feiert zwanzigsten Geburtstag

Der Deutsche Anwaltverein gründete 1997 sein Büro in Brüssel und ist damit seit 20 Jahren bei der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Ministerrat präsent. "Heute bestätigt sich, dass es vor über 20 Jahren der richtige Schritt des DAV war, eine Repräsentanz in Brüssel aufzubauen und die Interessen der deutschen Anwaltschaft dort effektiv zu vertreten. Dort wird der Großteil der deutschen Gesetzgebung auf europäischer Ebene angestoßen", sagte DAV-Präsident Ulrich Schellenberg am 23.11.2017 im Rahmen der Jubiläums-Feierlichkeiten.

Anwaltsberuf deutlich von Europa geprägt

Das Brüsseler DAV-Büro beobachtet das Geschehen in Brüssel und informiert die DAV-Gremien, DAV-Ausschüsse und DAV-Mitglieder über die Vorgänge und Entscheidungen auf europäischer Ebene. "Dies ermöglicht dem DAV vorausschauendes Arbeiten und eine frühzeitige Mitgestaltung anwalts- und rechtspolitisch bedeutsamer Gesetzesinitiativen", so Schellenberg weiter. Der DAV lasse auch im Rat der Europäischen Anwaltschaften (CCBE) eine starke, gemeinsame Stimme erklingen. Europäischer Gesetzgeber und EuGH hätten den Anwaltsberuf seit vielen Jahren in seiner Ausgestaltung und seinem Tätigkeitsfeld deutlich geprägt. Anwaltliche Dienstleistungen müssten den Anforderungen des Binnenmarkts und der justiziellen Zusammenarbeit gerecht werden. Der DAV habe sich aktiv bei der Erarbeitung der Dienstleistungsrichtlinie 2006/123/EG, der Berufsanerkennungsrichtlinie oder aktuell bei dem aus der Binnenmarktstrategie gemündeten Dienstleistungspaket eingebracht. Dem DAV seien auch stets der Zugang zum Recht und die Stärkung von Verfahrensrechten wichtige Anliegen gewesen.

Rechtsstaatlichkeit soll zentrales Thema des DAV bleiben

Als einer der größten Erfolge der letzten zwanzig Jahre sei die Schaffung eines eigenen Justizkommissariats und die Trennung der bislang verbundenen Generaldirektionen Justiz und Inneres zu nennen. Bei all seinen Tätigkeiten will der DAV auch in Zukunft darauf achten, dass die rechtsstaatlichen Grundprinzipien in Europa gewahrt werden, betonte Schellenberg.

Redaktion beck-aktuell, 24. November 2017.

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