Entweder Einigung oder Urteil
Am 19.12.2018 wird das Verwaltungsgericht Wiesbaden dann entweder die Einigung, oder – wenn diese nicht gelingt – doch ein Urteil verkünden. Ziel ist die Einhaltung des europäischen Grenzwertes von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid (NO2) pro Kubikmeter Luft bis Anfang 2020.
Stadt hält "Green-City-Plan" für ausreichend
Auch Vertreter des grün-schwarz regierten Darmstadt werden mit am Verhandlungstisch sitzen. Nach Einschätzung der Stadt reicht ein "Green-City-Plan" mit rund 200 Maßnahmen, um bis 2020 den Grenzwert einzuhalten. Dabei geht sie von zuletzt 48 Mikrogramm für das laufende Jahr 2018 im Mittel aus.
Streit um Messstelle
Der Knackpunkt liegt aber in dem Messwert von 72 Mikrogramm eines sogenannten Passivsammlers an der Ausfahrt des Darmstädter Citytunnels. Dieser Wert macht die Luft in Darmstadt zur drittschlechtesten in Deutschland. Die Stadt bezeichnet diese Messstelle als nicht aussagekräftig. Damit stand sie aber bei der Gerichtsverhandlung vor dem VG Wiesbaden am 21.11.2018 allein auf weiter Flur.
Standorte der Luftmessstationen erst im Frühjahr 2018 überprüft
Auch die am 30.11.2018 vom Bundesumweltministerium angekündigte Überprüfung der Standorte der Stickoxid-Messstellen dürfte daran nichts ändern. Denn: "In Hessen wurden die Standorte von Luftmessstationen, die für mögliche verkehrsregulierende Maßnahmen relevant sind, im Frühjahr 2018 überprüft."
Landesumweltministerium schlug Fahrverbote für mehrere Straßen vor
Das hessische Umweltministerium hatte – gegen den Willen der Stadt – bei der Verhandlung ein Fahrverbot für die Darmstädter Hügelstraße /Citytunnel vorgeschlagen. Auch an einer wichtigen Ausfallstraße (Henrichstraße) ist ein Fahrverbot möglich. Selbst damit ist aber noch offen, ob der Grenzwert bis Ende 2019 überall in der Stadt eingehalten wird.
Fahrverbote drohen auch in anderen hessischen Städten
In Hessen drohen nach Klagen der DUH auch noch in Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach und Limburg Diesel-Fahrverbote wegen überschrittener Grenzwerte.