Ein Raser muss in Dänemark für eine Spritztour mit einem geliehenen Porsche für 20 Tage ins Gefängnis und verliert für drei Jahre seinen Führerschein. Außerdem wird der Porsche konfisziert und verkauft. Möglich ist das nach einem verschärften Raser-Gesetz. Danach kann die Polizei Autos beschlagnahmen, mit denen besonders rücksichtslos gefahren wurde. Auch dann, wenn das Fahrzeug einem Dritten gehört.
Mehr als 210 km/h auf der Autobahn
Ein Gericht im dänischen Lyngby verurteilte den 42-Jährigen gestern. Er soll auf der Autobahn mehr als 210 statt der erlaubten 110 Kilometer pro Stunde gefahren sein. Er hatte sich den geleasten Porsche 993 von einem Freund geliehen. Das verschärfte Raser-Gesetz war in Dänemark am 31.03.2021 in Kraft getreten – einen Tag vor der Tat. Nach dem Gesetz kann die Polizei Autos beschlagnahmen, mit denen besonders rücksichtslos gefahren wurde - zum Beispiel über Tempo 200 oder mit mehr als zwei Promille Alkohol im Blut. Das gilt, egal ob der Fahrer auch der Besitzer des Wagens ist. Die Einnahmen aus dem Verkauf wandern in die Staatskasse.
Redaktion beck-aktuell, 25. November 2022 (dpa).
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