Condor klagt gegen EU-Beihilfeauflagen für Lufthansa

Die Fluggesellschaft Condor will die EU-Auflagen für die staatlichen Milliardenhilfen an den Konkurrenten Lufthansa gerichtlich überprüfen lassen und hat dazu beim Gericht der Europäischen Union Klage eingereicht. Die selbst vom Staat gerettete Condor wirft dem Konkurrenten vor, seine Marktmacht zu missbrauchen, um den Wettbewerb zu verzerren. Dies werde mit den bisherigen Auflagen für die neun Milliarden Euro Staatshilfe nicht ausreichend unterbunden.

Streit um Zubringerflüge

Die Auflagen müssten entsprechend verschärft werden, forderte am Freitag eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage in Frankfurt. Condor hat zudem beim Bundeskartellamt ein Wettbewerbsverfahren angestrengt, das bereits eingeleitet ist. Die Lufthansa wollte dies nicht kommentieren und verwies darauf, nicht die Beklagte zu sein. Die Klage richte sich gegen die EU. Lufthansa hatte im Herbst einen langjährigen Vertrag über Zubringerflüge zu Condor-Fernreisen gekündigt – ein Geschäft, in das man selbst mit der neuen Plattform "Eurowings Discover" stärker einsteigen will. Bei Condor werden Umsteigeverbindungen mit einem Wechsel der Fluggesellschaft dadurch schwieriger buchbar sowie für Veranstalter und Passagiere riskanter. Für Verspätungen beim Zubringer musste früher die Lufthansa haften. Selbst kann die Condor ein gleichwertiges Zubringernetz nicht aufstellen.

Redaktion beck-aktuell, 15. Februar 2021 (dpa).

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