CDU-Politiker soll wegen Volksverhetzung 18.000 Euro zahlen

Nach dem tödlichen Messerangriff eines Afghanen bei Magdeburg setzte der frühere Landtagspräsident Detlef Gürth von der CDU in Sachsen-Anhalt einen Tweet ab. Darin war von "Pack" die Rede. Jetzt soll er wegen Volksverhetzung 18.000 Euro Strafe zahlen.

Das AG Aschersleben erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Halle (Saale) einen entsprechenden Strafbefehl. Der Beitrag, den der Politiker im Sommer im sozialen Netzwerk X veröffentlicht hatte, erfülle sämtliche Merkmale der Volksverhetzung, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit.

Nach einem Messerangriff eines Afghanen in der Nähe von Magdeburg (Sachsen-Anhalt) während des Eröffnungsspiels der Fußball-EM war auf dem Profil des Politikers unter anderem zu lesen: "Dieses Pack muss raus aus Deutschland." Der Beitrag wurde später gelöscht. Bereits nach Bekanntwerden des Vorfalls war nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Amts wegen eine Vorprüfung eingeleitet worden. Die Staatsanwaltschaft Halle ist als Zentralstelle in Sachsen-Anhalt für die Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet zuständig.

Das AG folgte mit seiner Entscheidung der Staatsanwaltschaft und erließ einen Strafbefehl in Höhe von 90 Tagessätzen zu jeweils 200 Euro. Gürth kündigte auf Anfrage an, den Strafbefehl nicht zu akzeptieren und fristgerecht Widerspruch einzulegen. Damit kommt es automatisch zur Hauptverhandlung vor Gericht. Zu weiteren Details wollte sich der Politiker zunächst nicht weiter äußern, sondern das weitere Verfahren abwarten.

AG Aschersleben, Entscheidung vom 07.11.2024

Redaktion beck-aktuell, bw, 7. November 2024 (dpa).