"UEFA Mafia": Norwegischer Fußballclub muss doch keine Geldstrafe zahlen

Der norwegische Fußballverein Brann sollte eine Geldstrafe zahlen, weil während eines Spiels in der Champions League von Fans Anti-UEFA-Rufe skandiert worden waren. Der Verein zog vor den Sportgerichtshof CAS. Nun gibt es ein Urteil.

Der norwegische Fußballverein Brann hat eine Geldstrafe von 5.000 Euro wegen einer beleidigenden Botschaft abgewendet, nachdem Fans bei einem Champions-League-Spiel der Fußballerinnen des Vereins "UEFA Mafia" gerufen hatten. Der Internationale Sportgerichtshof CAS habe entschieden, dass das nicht pauschal als Beleidigung gewertet werden könne, teilte der Verein aus Bergen auf seiner Internetseite mit. Die Europäische Fußball-Union bestätigte auf dpa-Anfrage, dass die Strafe aufgehoben wurde.

Die UEFA verwies in ihrer Stellungnahme darauf, dass die Geldstrafe wegen der außergewöhnlichen Umstände des Falls und der schwachen Beweislage aufgehoben worden sei. Der CAS habe nicht bestätigt, dass die Meinungsfreiheit beleidigende Äußerungen von Fans rechtfertigen würde. Stattdessen habe die UEFA nach Ansicht des Gerichts das regulatorische Interesse, unangemessenes Verhalten während eines Fußballspiels zu verhindern.

Der Sportgerichtshof habe erklärt, dass die Frage, ob ein Ausdruck beleidigend oder provokativ sei, im Kontext betrachtet werden müsse, schrieb Brann auf seiner Internetseite. Auch die Disziplinarregeln der UEFA müssten vor dem Hintergrund grundlegender Menschenrechte wie der Meinungsfreiheit betrachtet werden.

"UEFA Mafia" sei in diesem Fall als Verweis auf die UEFA als geschlossene Gruppe von Personen zu verstehen, die wesentliche Kontrolle über einen bestimmten Teil der Gesellschaft ausübten – also als satirisches oder machtkritisches Statement. Der CAS habe aber auch entschieden, dass das nicht bedeute, dass der Ausdruck in allen Fällen akzeptabel sei.

Redaktion beck-aktuell, bw, 7. April 2025 (dpa).

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