Bun­des­tag stimmt Ra­ti­fi­ka­ti­on der Is­tan­bul-Kon­ven­ti­on zum Schutz von Frau­en vor Ge­walt zu

Der Deut­sche Bun­des­tag hat am 31.05.2017 den Ge­setz­ent­wurf zum Über­ein­kom­men des Eu­ro­pa­rats zur Ver­hü­tung und Be­kämp­fung von Ge­walt gegen Frau­en und häus­li­che Ge­walt, die so ge­nann­te "Is­tan­bul-Kon­ven­ti­on", in zwei­ter und drit­ter Le­sung be­schlos­sen, wie das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Fa­mi­lie, Se­nio­ren, Frau­en und Ju­gend mel­det. Die Kon­ven­ti­on schreibt unter an­de­rem vor, den Grund­satz "Nein heißt Nein" im na­tio­na­len Ge­setz fest­zu­schrei­ben.

81 Ar­ti­kel für mehr Schutz für Frau­en

Bun­des­frau­en­mi­nis­te­rin Ma­nue­la Schwe­sig  (SPD) er­klär­te, dass das deut­sche Straf­recht in Bezug auf den Grund­satz "Nein heißt Nein" nicht ein­deu­tig ge­we­sen sei. Für die Schlie­ßung die­ser Schutz­lü­cke habe ihr Mi­nis­te­ri­um lange ge­kämpft. Die Ra­ti­fi­ka­ti­on der Is­tan­bul-Kon­ven­ti­on sei eine echte Ver­bes­se­rung für Frau­en in Deutsch­land. Die 81 Ar­ti­kel des Über­ein­kom­mens ent­hiel­ten um­fas­sen­de Ver­pflich­tun­gen zur Prä­ven­ti­on und Be­kämp­fung von Ge­walt gegen Frau­en und häus­li­cher Ge­walt, zum Schutz der Opfer und zur Be­stra­fung der Täter. Die Kon­ven­ti­on ziele damit zu­gleich auf die Stär­kung der Gleich­stel­lung von Mann und Frau und des Rechts von Frau­en auf ein ge­walt­frei­es Leben.

Ra­ti­fi­ka­ti­on ein wich­ti­ges Si­gnal

22 Mit­glied­staa­ten des Eu­ro­pa­rats hät­ten die Kon­ven­ti­on be­reits ra­ti­fi­ziert. Mit der Ra­ti­fi­zie­rung setze Deutsch­land na­tio­nal und in­ter­na­tio­nal ein wich­ti­ges Si­gnal. Es sei wich­tig, dass mög­lichst alle Mit­glied­staa­ten des Eu­ro­pa­rats der Kon­ven­ti­on bei­tre­ten und es ge­lin­ge, auf eu­ro­päi­scher Ebene ein­heit­li­che Schutz­stan­dards für Frau­en vor Ge­walt zu schaf­fen.

Redaktion beck-aktuell, 2. Juni 2017.

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