Bundestag beschließt höheren CO2-Preis ab 2021

Der Bundestag hat einen höheren CO2-Preis im Verkehr und bei Gebäuden ab 2021 beschlossen. Für eine Änderung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes stimmten am 08.10.2020 die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD sowie die Grünen. Damit startet der Emissionshandel im Jahr 2021 nun mit einem fixen CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne.

Stufenweiser Anstieg des CO2-Preises

Das Gesetz zur Änderung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BT-Drs. 19/19929) in der vom Umweltausschuss geänderten Fassung (BT-Drs. 19/23184) sieht einen stufenweisen Anstieg der Zertifikatspreise im Emissionshandel vor. Ziel ist, fossile Brenn- und Kraftstoffe weniger attraktiv zu machen und zum Umstieg auf klimafreundlichere Alternativen anzuregen.

Preise für Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas steigen

Die Zertifikatspreise sollen 2021 von zehn auf 25 Euro, 2022 von 20 auf 30 Euro, 2023 von 25 auf 35 Euro, 2024 von 30 auf 45 Euro und 2025 von 35 auf 55 Euro steigen. Der bisherige Preiskorridor von 35 bis 60 Euro im Jahr 2026 erhöht sich auf 55 bis 65 Euro für ein Emissionszertifikat. Der CO2-Preis verteuert Benzin und Diesel sowie Heizöl und Erdgas. Im ersten Jahr 2021 wird sich der Preis für einen Liter Benzin um sieben Cent und für einen Liter Diesel um acht Cent erhöhen.

Vermittlungsausschuss einigte sich auf höheren CO2-Preis

Die große Koalition hatte eigentlich mit zehn Euro anfangen wollen. Auf Druck der Grünen hatte sich aber der Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag Ende 2019 auf die Erhöhung geeinigt. Dies wird nun gesetzlich umgesetzt.

Einnahmen sollen in Senkung der EEG-Umlage fließen

Die zusätzlichen Erlöse aus dem sogenannten Brennstoffemissionshandel sollen vollständig zur Senkung der EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms sowie ab 2024 zur weiteren Anhebung der Pendlerpauschale verwendet werden.

AfD gegen CO2-Preis

Kritik kam von der Opposition. So sagte der AfD-Abgeordnete Marc Bernhard, die Bundesregierung zocke die Bürger ab und führe die Autoindustrie an den Abgrund. Stattdessen sollten mehr klimafreundlichere alternative Kraftstoffe eingesetzt werden, um den
CO2-Ausstoß zu senken.

Grüne: Einhaltung der Klimaziele braucht mehr Ehrgeiz

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sprach von einem großen Erfolg der Grünen, es sei ein Fehler der Regierung korrigiert worden. Ein Einstiegspreis von zehn Euro pro Tonne wäre lächerlich gewesen. Es brauche allerdings deutlich mehr Ehrgeiz, um Klimaziele einzuhalten. Mehr aber sei mit der Koalition nicht drin gewesen.

Redaktion beck-aktuell, 9. Oktober 2020 (dpa).