Bundesregierung will Fachkräfte in Herkunftsländern anwerben

Mit Sprachangeboten und Aufklärungsarbeit in den Herkunftsländern will die Bundesregierung die Einwanderung ausländischer Fachkräfte vorantreiben. "Wir wollen bereits vor der Einwanderung die Weichen auf Integration stellen", sagte die Integrationsbeauftragte des Bundes Annette Widmann-Mauz (CDU). Am 22.01.2020 beschloss das Kabinett einen Teil des "Nationalen Aktionsplans Integration", mit dem Deutschland zu einem attraktiven Einwanderungsland für Fachkräfte werden soll.

"Falschen Erwartungen an das Leben in Deutschland" soll vorgebeugt werden

In der verabschiedeten Erklärung des Bundes ist zu lesen: "Noch bevor potenzielle Einwanderinnen und Einwanderer die Entscheidung getroffen haben, nach Deutschland auszuwandern, müssen sie möglichst umfassend über ein Leben in Deutschland informiert und aufgeklärt werden." Die Regierung will zugleich "falschen Erwartungen an das Leben in Deutschland" vorbeugen, wie Widmann-Mauz sagte.

Aktionsplan aus mehreren Abschnitten

Der gesamte Aktionsplan besteht aus mehreren Abschnitten und soll sich mit Themen wie Erstintegration und Eingliederung befassen. An dem Projekt sind mehr als 300 Akteure aus Bund, Ländern, Kommunen, Sozialpartnern und der Zivilgesellschaft beteiligt. Insbesondere die Teilhabe von rund 75 Migrantenorganisationen hebt die Bundesregierung hervor. Koordiniert wird der Plan von Widmann-Mauz.

250.000 offene Stellen im Bereich Handwerk

Am 01.03.2020 tritt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft. Es soll qualifizierten Arbeitnehmern aus Nicht-EU-Staaten den Weg nach Deutschland erleichtern. Im Dezember 2019 hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gesagt, dass es weltweit einen großen Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte gebe. Allein das deutsche Handwerk könne 250.000 offene Stellen besetzen.

Redaktion beck-aktuell, 22. Januar 2020 (dpa).

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