Bun­des­rat: Keine Ge­büh­ren mehr bei Kar­ten­zah­lun­gen

Kar­ten­zah­lun­gen, Über­wei­sun­gen und Last­schrif­ten wer­den ver­brau­cher­freund­li­cher. Der Bun­des­rat hat am 07.07.2017 die vom Bun­des­tag am 01.06.2017 be­schlos­se­ne Ab­schaf­fung von ge­son­der­ten Ge­büh­ren bei die­sen Zah­lun­gen ge­bil­ligt (BR-Drs. 451/17 und BR-Drs. 451/17 (B)). Die Re­ge­lung hat eu­ro­pa­wei­te Gel­tung und geht auf die Zwei­te Zah­lungs­dienste­richt­li­nie zu­rück.

Ver­bes­se­run­gen für Ver­brau­cher

Durch die Um­set­zung der eu­ro­päi­schen Richt­li­nie soll sich auch der Wett­be­werb im Be­reich der Zah­lungs­diens­te ver­bes­sern. Au­ßer­dem sind wei­te­re ver­brau­cher­schüt­zen­de Maß­nah­men vor­ge­se­hen. So wird die Haf­tung der Ver­brau­cher für nicht au­to­ri­sier­te Zah­lun­gen von der­zeit höchs­tens 150 auf 50 Euro her­ab­ge­setzt. Bei Be­trug oder gro­ber Fahr­läs­sig­keit ver­bes­sern sich die Rech­te der Ver­brau­cher. Fehl­über­wei­sun­gen von Kun­den kön­nen ein­fa­cher zu­rück­ge­holt wer­den.

Auf­sicht auf wei­te­re Fi­nanz­dienst­leis­ter er­streckt

Dar­über hin­aus un­ter­stellt das Ge­setz Zah­lungs­aus­lö­se- und Kon­to­in­for­ma­ti­ons­dienst­leis­ter der Bun­des­an­stalt für Fi­nanz­dienst­leis­tungs­auf­sicht. Bis­lang be­weg­ten sich diese bei­den Diens­te auf­sichts­recht­lich in einem Grau­be­reich.

For­de­rung des Bun­des­ra­tes zu Im­mo­bi­li­ar-Ver­brau­cherdar­le­hen auf­ge­grif­fen

Der Bun­des­tag hat den ur­sprüng­li­chen Ge­setz­ent­wurf der Bun­des­re­gie­rung in ei­ni­gen Punk­ten ver­än­dert. Dabei hat er unter an­de­rem die Vor­schrif­ten zur Ab­si­che­rung im Haf­tungs­fall bei Zah­lungs­aus­lö­se- und Kon­to­in­for­ma­ti­ons­diens­ten prä­zi­siert. Au­ßer­dem griff er eine For­de­rung des Bun­des­ra­tes aus sei­ner Ent­schlie­ßung zum Fi­nanz­auf­sichts­rech­ter­gän­zungs­ge­setz vom 12.05.2017 auf. Darin hat­ten die Län­der die rechts­si­che­re Klar­stel­lung ge­for­dert, dass eine Kre­dit­wür­dig­keits­prü­fung bei Im­mo­bi­li­ar-Ver­brau­cherdar­le­hens­ver­trä­gen im Fall einer An­schluss­fi­nan­zie­rung und Um­schul­dung nicht er­for­der­lich ist, es sei denn, die Dar­le­hens­sum­me ist deut­lich er­höht. Mit der Um­set­zung der Zwei­ten Zah­lungs­dienste­richt­li­nie führt der Bun­des­tag nun­mehr eine sol­che Son­der­re­ge­lung ein.

Ge­büh­ren sol­len ab 13.01.2018 ent­fal­len

Das Ge­setz muss nun noch vom Bun­des­prä­si­den­ten un­ter­zeich­net wer­den. Der Weg­fall der ge­son­der­ten Ge­büh­ren bei Kar­ten­zah­lun­gen soll am 13.01.2018 in Kraft tre­ten eben­so ein Gro­ß­teil der wei­te­ren Vor­schrif­ten ein­schlie­ß­lich der Son­der­re­ge­lung zur Kre­dit­wür­dig­keits­prü­fung bei Im­mo­bi­li­ar-Ve­brau­cherdar­le­hens­ver­trä­gen.

Redaktion beck-aktuell, 10. Juli 2017.

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