Bundesfamilienministerin kündigt Kita-Qualitätsgesetz und weitere Projekte an

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will noch in diesem Jahr ein "Gesetz zur Qualität der Kindertagesstätten und der Kindertagespflege" in die parlamentarische Beratung einbringen. Dies kündigte Giffey am 25.04.2018 vor dem Bundestag-Familienausschuss an, wie die Bundestagspressestelle mitteilte. Auch weitere geplante Projekte stellte sie dort vor.

Ziel: Qualität der Betreuung festlegen und Gebühren senken

Ziel des sogenannten Kita-Qualitätsgesetzes sei es, bundesweit gültige Qualitätskriterien für die Kinderbetreuung festzulegen und die Gebühren für Kitas zu senken, so die Ministerin. Gemeinsam mit den Ländern habe man sich auf verschiedene Instrumente, etwa beim Betreuungsschlüssel, geeinigt. Giffey informierte den Ausschuss über ihre Vorhaben für 2018 und stellte sich den Nachfragen der Abgeordneten.

Ganztagesbetreuung gesetzlich verankern - stufenweises Abschmelzen des Kinderzuschlags

Vorbereitet werden soll 2018 auch die Verankerung der Ganztagesbetreuung von Kindern im Grundschulalter. Dieses Gesetzesvorhaben werde allerdings noch etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, sagte Giffey. In die Ressortabstimmung zwischen den zuständigen Ministerien soll zudem die geplante Erhöhung des Kinderzuschlags gehen. Es sei ein "Fehlanreiz", wenn der Kinderzuschlag gänzlich entfalle, wenn eine Mutter sich entschließe, etwas mehr zu arbeiten und zu verdienen, sagte Giffey. Diese "harte Abbruchkante" soll durch ein stufenweises Abschmelzen des Kinderzuschlages ersetzt werden, kündigte sie an.

Aufwertung sozialer Berufe

Sie kündigte weiter an, die sozialen Berufe in Deutschland aufwerten zu wollen. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsministerium werde man deshalb ein Gesetz auf den Weg bringen, um die Ausbildung, die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung im Pflegebereich zu verbessern. Geplant sei eine kostenfreie Ausbildung beziehungsweise Umschulung zur Pflegekraft.

Kampf dem Mobbing an Schulen

Die Familienministerin will zudem verstärkt gegen Mobbing von Kindern und Jugendlichen an Schulen vorgehen. Mit Beginn des neuen Schuljahres würden deshalb 170 "Anti-Mobbing-Profis" an die betroffenen Schulen entsandt, um entsprechende Workshops zu veranstalten und zu beraten. Dafür würden in diesem Jahr rund 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Fortsetzung von Bundesprogrammen

Fortgesetzt werden soll auch das Bundesprogramm "Demokratie leben!". Dieses war ursprünglich bis 2019 begrenzt gewesen. Fortgesetzt und ausgebaut werden soll zudem das Bundesprogramm "Menschen stärken Menschen", das Patenschaften zu Flüchtlingen vermittelt und unterstützt. Zukünftig sollen auch prinzipiell benachteiligte Menschen in dieses Programm einbezogen werden. Giffey kündigte zudem ein Aktionsprogramm gegen Gewalt gegen Frauen an. Zu diesem Zweck werde noch in diesem Jahr ein Runder Tisch eingerichtet.

Redaktion beck-aktuell, 26. April 2018.

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