Bundesanwaltschaft untersucht eigene Geschichte auf NS-Belastungen

Die Bundesanwaltschaft lässt die ersten Jahre ihres Bestehens auf personelle Belastungen aus der Zeit des Nationalsozialismus prüfen. Dabei gehe es unter anderem um die Frage, welche und wie viele nationalsozialistisch belastete Mitarbeiter in der Anfangszeit der Behörde bis 1974 an welchen Stellen tätig waren, sagte Generalbundesanwalt Peter Frank in Karlsruhe. Zu klären sei, welchen Einfluss dies gegebenenfalls auf die Arbeit der Bundesanwaltschaft hatte.

Einblick in Personalakten

Dazu erhalten Wissenschaftler Einblick in die Personalakten der Mitarbeiter aus den ersten zwei Jahrzehnten. Darunter sei auch die von Wolfgang Fränkel, der 1962 nur drei Monate nach seiner Ernennung zum Generalbundesanwalt wegen seiner Tätigkeit bei der Oberreichsanwaltschaft und seiner damit verbundenen Beteiligung an Todesurteilen in den Ruhestand versetzt wurde, sagte Frank.

Projekt läuft bis Anfang 2020

Das Forschungsprojekt soll Anfang 2020 abgeschlossen werden. Federführend sind der Rechtsprofessor Christoph Safferling von der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen und der Geschichtsprofessor Friedrich Kießling von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Redaktion beck-aktuell, 26. Januar 2018 (dpa).