Ein britisches Gericht hat eine Geldstrafe in Höhe von 200.000 Pfund (knapp 240.000 Euro) für den russischen Staatssender RT (früher Russia Today) bestätigt. Der Sender shabe bei sieben Sendungen
im Frühling 2018 über den Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in der englischen Stadt Salisbury sowie über den syrischen Bürgerkrieg nicht unabhängig berichtet, so das Berufungsgericht in London.
Richter: Parteiische Berichterstattung
Berufungsrichter Geoffrey Vos betonte: "Nachdem ich die Sendungen selbst gesehen habe, kann ich sagen, dass sie jeweils parteiisch und unausgewogen waren. Das war anscheinend Absicht." Widersprüchliche Meinungen seien nur "sarkastisch oder lächerlich" dargestellt worden.
Beziehungen zwischen Großbritannien und Russland angespannt
Die briitische Medienaufsicht Ofcom begrüßte die Entscheidung. Die Entscheidung dürfte die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Großbritannien und Russland weiter verschärfen. Moskau hatte sich über die Entscheidung der Ofcom gegen RT im Sommer 2019 empört gezeigt und seinerseits den britischen Sender BBC ins Visier genommen. Kürzlich wurde eine BBC-Korrespondentin aus Russland ausgewiesen.
Redaktion beck-aktuell, 27. Oktober 2021 (dpa).
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Lettland: Vorgehen gegen russische Sender Rossiya RTR und RT, Meldung vom 06.09.2020, MMR-Aktuell 2020, 431936
UK: Rechtsverstöße bei Berichterstattung über die Vergiftung von Ex-Spion Skripal durch russischen Sender RT, Meldung vom 26.01.2019, MMR-Aktuell 2019, 413699
UK: Ofcom ermittelt gegen russischen Sender RT, Meldung vom 10.06.2018, MMR-Aktuell 2018, 406246
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Russischer Staatssender RT darf deutschsprachiges TV nicht aus Luxemburg senden, Meldung der beck.aktuell-Redaktion vom 16.08.2021, becklink 2020638