Britische Kartellwächter: Meta muss Giphy wieder verkaufen

Die britische Wettbewerbsbehörde CMA ist auch nach einer zweiten Prüfung zu dem Schluss gekommen, dass der Facebook-Konzern Meta sich von der bereits 2020 übernommenen Clip-Plattform Giphy trennen muss. Meta zeigte sich enttäuscht, akzeptiert die Entscheidung aber als das letzte Wort dazu. Ein neuer Käufer für Giphy muss von der CMA abgesegnet werden.

Verfahrensfehler bei erster Prüfung

Die Kartellbehörde hatte Meta bereits im November 2021 angewiesen, Giphy wieder zu verkaufen. Der Konzern war dagegen vor Gericht gezogen – und das ordnete im Sommer eine neue Prüfung an, da die CMA Verfahrensfehler gemacht habe. Nach dem neuen Bericht gab Meta den Widerstand auf. Man sei zwar enttäuscht, aber akzeptiere die Entscheidung als das letzte Wort dazu, sagte ein Sprecher. Meta werde aber weiter auch Zukäufe erwägen, um Innovationen für mehr Menschen in Großbritannien und weltweit einzuführen.

Kartellwächter: Zusammenschluss Gefahr für Wettbewerb

Die CMA sieht in dem Zusammenschluss unter anderem die Gefahr, dass Meta es für Rivalen von Facebook und Instagram schwieriger machen könnte, die animierten Bilder von Giphy einzubinden. So könne der Konzern verlangen, dass Giphy-Kunden wie Tiktok, Twitter oder Snapchat für den Zugang zu den Gifs mehr Kundendaten mit ihm teilen. Giphy sei bis zur Übernahme auch ein Wettbewerber für den Facebook-Konzern im Online-Werbemarkt gewesen, betonte die CMA (Competition and Markets Authority). Der Zusammenschluss schwäche den Wettbewerb zwischen Online-Diensten in Großbritannien. Ein Verkauf sei der einzige Weg, die Bedenken auszuräumen. Meta hatte Giphy im Mai 2020 bereits in den Fotodienst Instagram einverleibt. Der Kaufpreis soll mehr als 300 Millionen Dollar betragen haben.

Redaktion beck-aktuell, 19. Oktober 2022 (dpa).