Brasiliens Ex-Präsident Lula erneut wegen Korruption verurteilt

Wegen Korruption ist der frühere brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva erneut zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Richterin Gabriela Hardt sprach den ehemaligen Präsidenten am 06.02.2019 der Bestechlichkeit und Geldwäsche schuldig und verurteilte ihn zu zwölf Jahren und elf Monaten Haft. Lula kann gegen das erstinstanzliche Urteil noch Berufung einlegen.

Renovierung privaten Anwesens gegen Auftragsvergabe

Lula soll von Bauunternehmen die Renovierung eines Anwesens in der Stadt Atibaia im Bundesstaat São Paulo angenommen und den Firmen im Gegenzug Vorteile bei der Vergabe öffentlicher Aufträge verschafft haben. Wegen eines ähnlichen Falls verbüßt Lula bereits eine zwölfjährige Haftstrafe.

Lula sieht Verfahren politisch motiviert

Der 73-Jährige streitet alle Vorwürfe ab und sieht sich als Opfer einer Verschwörung rechter Kreise. 2018 noch wollte der einst populäre Politiker aus der Haft heraus für das Präsidentenamt kandidieren. Der rechtspopulistische Wahlsieger und neue brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist ein erklärter Gegner von Lula und dessen linker Arbeiterpartei. Sérgio Moro, der Lula im ersten Verfahren verurteilt hatte, ist mittlerweile Bolsonaros Justizminister.

Redaktion beck-aktuell, 7. Februar 2019 (dpa).

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